Start der Immunisierung in Deutschland Bundesregierung startet Werbekampagne für Corona-Impfungen

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU): »Ich bitte Sie darum abzuwarten, bis auch Sie an der Reihe sind«
Foto: Christoph Hardt / imago images/Future ImageZum Start der Corona-Impfungen in Deutschland lanciert das Bundesgesundheitsministerium eine groß angelegte Werbekampagne. Diese solle die Bereitschaft in der Bevölkerung erhöhen, sich impfen zu lassen und so den Weg aus der Pandemie bahnen, heißt es aus dem Ministerium. Neben diesem sind das Robert Koch-Institut und die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung an der Werbeaktion beteiligt.
Die Kampagne steht unter dem Motto »Deutschland krempelt die Ärmel hoch für die Corona-Schutzimpfung«. Die Werbemotive zeigen Personen verschiedener Bevölkerungsgruppen, wie sie einen Ärmel ihrer Kleidung hochgeschoben haben und ein Pflaster tragen – offensichtlich infolge einer Impfung. Die Werbeaktion stehe für den »nationalen Kraftakt« zur Bewältigung der Krise und »für das Engagement aller, die zum Gelingen beitragen, insbesondere unter den Gesundheitsberufen«, so ein Sprecher des Gesundheitsministeriums weiter.

Ein Plakat der Werbekampagne
Foto: GesundheitsministeriumDie ersten Corona-Impfungen sollen in Deutschland am 27. Dezember erfolgen. Ab dem Folgetag soll die Kampagne auf digitalen Anzeigetafeln ausgespielt werden, gleichzeitig sollen TV- und Hörfunkspots starten. Anzeigen in regionalen Tageszeitungen sollen ab dem 9. Januar folgen.
Die Werbung werde in zwei Phasen laufen, heißt es weiter aus dem Gesundheitsministerium. In einer ersten Phase soll mit Blick auf die Priorisierung gefährdeter Gruppen bei der Verteilung der Impfdosen an die Solidarität der Bevölkerung appelliert werden. Dabei sei die Botschaft »Die Gefährdetsten müssen geschützt werden« zentraler Werbeinhalt. In der zweiten Phase werde es darum gehen, die restliche Bevölkerung dazu zu motivieren, sich impfen zu lassen.
Die Werbekampagne soll dabei helfen, möglichst schnell viele Impfungen in Deutschland durchzuführen. Laut Experten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ist eine Impfrate von 60 bis 70 Prozent der Bevölkerung für eine wirkungsvolle Bekämpfung der Pandemie nötig.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte in der Vorwoche bekannt gegeben, dass bis Ende des Sommers 2021 60 Prozent der Bevölkerung geimpft sein könnten. Bis dahin rechne er mit der dafür nötigen Zahl an Impfdosen, so der Minister.
In anderen Ländern zeigte sich indes, das weniger Menschen als vermutet an einer Impfung interessiert sind. In den USA etwa wollen sich trotz des drastischen Ausmaßes der Pandemie nur 60 Prozent der Menschen impfen lassen. Grund dafür könnten Leugnungen der Gefahren des Coronavirus bis auf höchste politische Ebene sein.
Spahn hatte sich zuvor für die Priorisierung bei der Impfreihenfolge ausgesprochen, die nun in der ersten Phase der Kampagne beworben wird. »Wir müssen einige privilegieren«, sagte er. Alte Menschen in Pflegeeinrichtungen hätten Vorrang. »Wir werden dabei zuerst denjenigen einen Schutz anbieten, die ihn auch besonders benötigen«, sagte Spahn. Ärzte und Pflegepersonal sollte dann priorisiert folgen. Ein ehemaliger Verfassungsrichter hatte Bedenken zur Rechtmäßigkeit dieser Verteilung geäußert.