Coronakrise Maas hebt Reisewarnung für 29 europäische Staaten auf

Urlauber in Malaga: Der Strand wurde am Montag wieder geöffnet
Foto: Álex Zea/ dpaDie Bundesregierung will Reisen innerhalb Europas wieder möglich machen. Ab dem 15. Juni sollen die weltweit bestehenden Reisewarnungen für 29 europäische Länder fallen, falls die weitere Entwicklung der Corona-Pandemie es zulässt. Das kündigte Außenminister Heiko Maas (SPD) an.
"Wir haben es uns mit dieser Entscheidung nicht einfach gemacht", sagte Maas. "Ich weiß, dass diese Entscheidung große Hoffnungen und Erwartungen weckt." Der Minister warnte allerdings: "Reisewarnungen sind keine Reiseverbote, und Reisehinweise sind keine Reiseeinladungen." Das wolle man in den Reisehinweisen deutlich machen - etwa, indem von Reisen in gewisse Länder abgeraten werde.
"Wir werden zu jedem Land die besten verfügbaren Informationen in unseren Reisehinweisen zur Verfügung stellen." Ab dem 15. Juni würden die Hinweise täglich bei Bedarf angepasst. Man werde die Hinweise und Warnungen auch künftig davon abhängig machen, wie sich das Infektionsgeschehen entwickle.
Keine weiteren Rückholaktionen
Zu den Ländern, für die die Reisewarnung nun aufgehoben werden soll, zählen neben den 26 Partnerländern Deutschlands in der Europäischen Union das aus der EU ausgetretene Großbritannien und die vier Staaten des grenzkontrollfreien Schengenraums, die nicht Mitglied in der EU sind: Island, Norwegen, die Schweiz und Liechtenstein.
Von Reisen nach Großbritannien wird laut Maas beispielsweise abgeraten, solange dort eine 14-tägige Quarantäne gilt. Maas wiederholte seinen Hinweis, es werde keine weitere Rückholaktion für im Ausland gestrandete Urlauber geben. Nach dem Ausbruch der Coronakrise hatte die Bundesregierung rund 240.000 deutsche Touristen aus dem Ausland nach Deutschland gebracht.
Maas hatte am 17. März wegen der Corona-Pandemie pauschal vor touristischen Reisen in alle rund 200 Länder der Welt gewarnt - ein beispielloser Schritt. Bisher wurden Reisewarnungen nur bei einer Gefahr für Leib und Leben vor allem in Kriegsgebieten wie Syrien oder Afghanistan verhängt.
Die endgültige Entscheidung über die Aufhebung traf das Kabinett noch nicht. Sie soll zu einem noch unbestimmten Zeitpunkt in den nächsten beiden Wochen erfolgen.