SPIEGEL-Umfrage Mehrheit der Deutschen für EU-Wiederaufbaufonds

Viele EU-Bürger sehen ihn als überfälliges Zeichen europäischer Solidarität - und auch in Deutschland unterstützt eine Mehrheit den Wiederaufbaufonds von Angela Merkel und Emmanuel Macron.
Kanzlerin Merkel, Präsident Macron

Kanzlerin Merkel, Präsident Macron

Foto: POOL New / REUTERS

Mit dem von Deutschland und Frankreich vorgeschlagenen Wiederaufbaufonds soll EU-Ländern geholfen werden, die unter den wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise besonders leiden. Es geht dabei um 500 Milliarden Euro. Viele Europäer sehen das Vorhaben von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron als längst überfälliges Zeichen europäischer Solidarität.

So trifft der Merkel-Macron-Plan in Frankreich fast uneingeschränkt auf Zustimmung. Andere europäische Länder sind weniger euphorisch. Sie wollen keine finanziellen Hilfen an die vor allem südlichen Staaten zahlen - zumindest nicht bedingungslos.

Damit der Plan der beiden Staatsoberhäupter gelingt, müssen sich aber alle 27 EU-Länder einig werden. Deutschland dürfte am Ende eine der Hauptlasten tragen.

Was halten die Deutschen davon?

Rund 51 Prozent und damit die Mehrheit ist für den Wiederaufbaufonds. Dies zeigt eine Umfrage, die das Meinunsgforschungsinstitut Civey im Auftrag des SPIEGEL durchgeführt hat. Knapp 34 Prozent heißen die Idee dagegen nicht gut.

Interessant ist die Verteilung nach Wahlabsichten.

Das soziale Programm der Kanzlerin findet besonders deutliche Zustimmung bei Wählern und Wählerinnen der SPD, Grünen und Linken.

Etwas verhaltener zeigen sich dagegen die Wähler von CDU und CSU. Mit knapp 51 Prozent befürwortet zwar eine Mehrheit der Befragten Unionsanhänger die finanzielle Unterstützung der EU-Länder, 31 Prozent finden das Vorhaben falsch.

Merklich gegen den Kurs der Bundeskanzlerin sprechen sich FDP und AfD aus.

Zudem zeichnet sich eine Tendenz zu höherer Zustimmung in bevölkerungsreicheren Gegenden Deutschlands ab. Die Umfrage zeigt: Je höher die Bevölkerungsdichte, desto größer ist die Unterstützung des "Merkron-Plans". Es deutet sich somit zumindest ein Stadt-Land-Gefälle an.

mfh
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