»Es wird dann kein Halten geben« Ostbeauftragter warnt vor dramatisch steigenden Coronazahlen im Osten

Impfwillige in Leipzig stehen an für einen Piks gegen das Coronavirus
Foto: Hendrik Schmidt / dpaDie Corona-Neuinfektionen steigen in Deutschland weiter an, am Montag meldete das Robert Koch-Institut 4749 neue Positivtests. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg auf 84,3 – im Vergleich zu 75,8 in der Vorwoche. Auf der Karte verteilen sich diese Zahlen jedoch unterschiedlich: Metropolen und der Westen Deutschlands leuchten rot, im Osten sind bislang hingegen kaum hohe Inzidenzwerte verzeichnet.
Das wird sich nach Einschätzung des Ostbeauftragten der Bundesregierung, Marco Wanderwitz, bald ändern. Er blickt mit Sorge auf den Coronaherbst in den ostdeutschen Bundesländern.
»Wenn die Schulferien in allen fünf neuen Ländern zu Ende sind, werden die Infektionszahlen mit großer Sicherheit deutlich steigen«, sagte der CDU-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe. »Einmal, weil das Virus gerade im Osten auf eine im Vergleich zum Westen hohe Zahl von Ungeimpften trifft. Aber auch deshalb, weil hier die Zahl derjenigen groß ist, die die Schutzmaßnahmen verweigern.«
Ende der Sommerferien in Thüringen und Sachsen
Er rechne damit, dass die Inzidenzen im Osten in wenigen Wochen höher sein werden als jetzt im Westen. »Ich fürchte, es wird dann kein Halten geben und wir werden ähnlich dramatische Verhältnisse haben wie im vergangenen Herbst.« Wanderwitz fügte an: »Die Impfbereitschaft könnte sich dann wieder erhöhen, wenn sich die Lage deutlich verschlechtert und strengere Maßnahmen für Ungeimpfte kommen. Ein Faktor könnte auch das Ende der kostenlosen Tests sein.«
Laut Robert Koch-Institut wurden seit Beginn der Pandemie 91.354 Todesfälle in Zusammenhang mit dem Coronavirus gemeldet. Insgesamt fielen in Deutschland bislang mehr als vier Millionen Coronatests positiv aus.