Schutz vor Virus Spahn plant kostenlose Corona-Schnelltests ab März

Schnelltests können die Gesundheitsämter entlasten und ein wichtiger Faktor auf dem Weg zur Öffnung werden. Nach SPIEGEL-Informationen will der Bund künftig die Kosten übernehmen – allerdings nicht für alle Testarten.
Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU)

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Stefan Boness/Ipon / imago images/IPON

Corona-Schnelltests sollen in Deutschland schon bald deutlich umfangreicher verfügbar sein. Und für Bürgerinnen und Bürger zudem ab 1. März kostenlos werden. Das geht aus einem Papier von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) vor, das dem SPIEGEL vorliegt. Zuerst hatte das Redaktionsnetzwerk Deutschland  darüber berichtet.

Dem Papier zufolge sollen Kommunen vor Ort Testzentren oder Apotheken mit Schnelltest-Angeboten beauftragen können, die Kosten dafür soll der Bund übernehmen. Die Besprechung des Vorschlags ist für die nächste Sitzung des Corona-Kabinetts am kommenden Montag geplant.

Der Bund hatte den Einsatz von Corona-Schnelltests schon in mehreren Schritten ausgedehnt. Sie können bereits in Pflegeheimen, Kliniken und nach Infektionsfällen auch in Schulen verwendet werden – aber vorerst mit geschultem Personal. Dabei brauchen die Proben nicht extra zum Auswerten ins Labor geschickt zu werden. Eine neuartige Form von Laientests soll zudem Teil der Teststrategie der Länder für Kindergärten und Schulen werden.

  • Bei den künftig kostenlosen Antigen-Tests handelt es sich um jene Versionen, die von medizinisch geschultem Personal begleitet werden müssen. Sie gelten als nicht so genau wie sonst genutzte PCR-Tests. Laut Robert Koch-Institut (RKI) muss ein positives Ergebnis eines Schnelltests daher mit einem PCR-Test bestätigt werden.

  • Bei den neuartigen Schnelltests für Kitas und Schulen handelt es sich hingegen um Versionen, die Privatpersonen als Spuck- oder Gurgeltest selbst durchführen können. Die Tests werden umgangssprachlich auch Wohnzimmer-Tests genannt, in Österreich sollen sie ab März kostenlos zur Verfügung gestellt werden. Die Hoffnung dahinter: Das medizinische Personal soll entlastet werden, der Schritt zur Öffnung des Lockdowns vorbereitet werden.

In Deutschland sind diese Wohnzimmer-Tests noch nicht zugelassen. Spahn hatte im Februar die Abgabeverordnung für Medizinprodukte geändert, um die Einführung der Selbsttests zu erlauben. Anders als die professionelleren Schnelltests sollen die Laientests nicht gratis verteilt werden. Im Gespräch ist laut Spahn, sie gegen einen »geringen Eigenanteil« von einem Euro abzugeben.

»Diese Tests können zu einem sicheren Alltag beitragen, gerade auch in Schulen und Kitas«, sagte Spahn. Sie würden »schnellstmöglich geprüft und zugelassen«. Das Bundesgesundheitsministerium erwartet nach Angaben eines Sprechers eine Zulassung ab März.

mrc/cos/dpa
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