Coronavirus-Pandemie Auswärtiges Amt warnt vor Reisen nach Madrid

Wegen steigender Coronavirus-Fallzahlen rät das Auswärtige Amt dringend davon ab, Spaniens Hauptstadt zu bereisen. Auf die Balearen erstreckt sich diese Warnung bisher nicht.
Der Platz Puerta del Sol in Madrid während des Lockdowns in Spanien (Aufnahme vom 19. April)

Der Platz Puerta del Sol in Madrid während des Lockdowns in Spanien (Aufnahme vom 19. April)

Foto: JUAN MEDINA/ REUTERS

Das Auswärtige Amt warnt wegen der Corona-Pandemie vor nicht notwendigen, touristischen Reisen in Spaniens Hauptstadt Madrid und ins spanische Baskenland. Das Ministerium begründete dies am Dienstagabend in Berlin mit "erneut hohen Infektionszahlen". Bereits seit Ende Juli gilt eine Warnung vor Reisen in drei andere spanische Regionen, darunter Katalonien mit der Touristenmetropole Barcelona und die Strände der Costa Brava. Die beliebte Urlauberinsel Mallorca und auch die Kanaren sind weiterhin nicht betroffen.

Eine Reisewarnung ist kein Verbot, soll aber eine erhebliche abschreckende Wirkung haben. Für Reisende hat sie auch eine positive Seite: Sie ermöglicht es, Buchungen kostenlos zu stornieren. Nach Ausbruch der Corona-Pandemie hatte das Auswärtige Amt am 17. März erstmals eine weltweite Reisewarnung für touristische Reisen ausgesprochen. Für mehr als 30 europäische Länder wurde sie Mitte Juni zunächst wieder aufgehoben.

Inzwischen ist sie jedoch für fünf EU-Partner ganz oder teilweise wieder reaktiviert. Das geschieht in der Regel, wenn die Zahl der Coronavirus-Neuinfektionen die Marke von 50 Fällen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen übersteigt. Betroffen sind neben den Gebieten in Spanien auch Luxemburg, die belgische Provinz Antwerpen sowie Regionen in Bulgarien und Rumänien.

Zur Neueinstufung von Madrid und dem spanischen Baskenland heißt es nun auf der Website des Auswärtigen Amts , Spanien sei von Covid-19 stark betroffen. Derzeit gebe es "neue regionale Infektionsherde in Aragón, Katalonien, Navarra, dem Baskenland sowie in der Hauptstadtregion Madrid". Im Süden des Landes und auf den Inseln lägen die Infektionszahlen weiterhin auf niedrigem beziehungsweise mittlerem Niveau.

Sorge auf Mallorca

Auf Mallorca wird allerdings befürchtet, dass die Insel ebenfalls zu einem Corona-Risikogebiet erklärt werden könnte, wenn dort die Infektionszahlen weiter steigen, schreibt die deutschsprachige "Mallorca Zeitung". Für die extrem vom Tourismus abhängigen Inseln wäre das ein weiterer schwerer Schlag. Zuvor hatte schon die Ende Juli angeordnete Quarantänepflicht in Großbritannien für Rückkehrer aus Spanien für einen Einbruch bei den Buchungen gesorgt.

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Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland zurückkehrt, muss sich seit Samstag auf Corona testen lassen. Derzeit besteht für mehr als 160 Länder eine Reisewarnung, aber nur etwa 130 davon sind als Risikogebiet eingestuft.

Laut einer Erhebung des Immobilienportals Fotocasa hat die Coronakrise aktuell wohl auch Einfluss auf die Mietpreise in Madrid und anderen großen spanischen Städten: Zwischen Juni und Juli gaben die Mieten demnach in Madrid um durchschnittlich 1,7 Prozent und in Barcelona sogar um 2,5 Prozent nach.

wbr/dpa
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