Corona im Freistaat Bayern verhängt Lockdown in Kreisen mit Inzidenz über 1000

Weihnachtmarktaufbau in München
Foto: Max Ludwig - mufkinnphotos/ aal. / aal.photo / IMAGOIn Bayern soll in Corona-Hotspots mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von mehr als 1000 das öffentliche Leben in weiten Bereichen heruntergefahren werden. Ausnahmen werde es für Kitas, Schulen und den Handel geben. Das teilte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Freitag nach einer Sitzung seines Kabinetts in München mit. Außerdem werden wegen der Pandemie sämtliche Weihnachtsmärkte abgesagt. Es müsse dort vorgegangen werden, wo es die meisten Ansteckungen gebe, sagte der Regierungschef zur Begründung.
Es solle für Ungeimpfte in Bayern ein »De-facto-Lockdown« gelten, sagte Söder. Dies werde durch die flächendeckende 2G-Regel erreicht. Außerdem werde es Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte geben. Diese dürfen sich mit maximal fünf Personen aus zwei Haushalten treffen.
Kultur- und Sportveranstaltungen werden nur noch mit einer Auslastung von maximal 25 Prozent an Zuschauern und 2G-plus-Regel erlaubt. Klubs, Bars und die gesamte Nachtgastronomie sollen für die nächsten drei Wochen wieder schließen. Diese Schließungen gelten landesweit.
»Das Corona-Drama geht weiter«, sagte Söder. 90 Prozent der Coronapatienten in Krankenhäusern seien ungeimpft. »Ungeimpft zu sein, ist ein echtes Risiko.« Leider sei die Impfquote im Süden des Landes historisch niedriger als im Norden.
Die Landesregierung will den Handel demnach von der 2G-Regel ausnehmen, aber die Zahl der Kunden auf einen pro zehn Quadratmeter begrenzen. Außerdem soll für die Gastronomie eine Sperrstunde ab 22.00 Uhr eingeführt werden.
Die Lockdownmaßnahmen sollen bis Mitte Dezember gelten. Derzeit haben acht bayerische Landkreise eine Inzidenz über 1000. Söder sagte, er erwarte hier aber einen Anstieg. Die Beschlüsse des Kabinetts sollen am Dienstag in den Landtag eingebracht und dort beschlossen werden.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) appellierte einmal mehr an die Menschen im Freistaat, sich impfen zu lassen und freiwillig ihre Kontakte zu reduzieren. Dem Gesundheitssystem drohe der Kollaps.
Impfpflicht für Profisportler rechtlich schwierig umzusetzen, sagt Söder
Im Fall des noch ungeimpften Bayern-Profis Joshua Kimmich sprach sich Söder zudem erneut für das 2G-Modell auch für Profifußballer aus, dies wäre »sinnvoll«, sagte er.
Eine Impfpflicht für Profisportler sei rechtlich schwierig umzusetzen, sagte Söder, wäre aber »ein Riesensignal, dass eine Identität zwischen Fans und Spielern herrscht. Denn die Fans im Stadion müssen viel auf sich nehmen. Und für die Fans sind die Fußballspieler da. Ich weiß auch, dass sich die Verantwortlichen der Liga und der Vereine sehr darum bemühen. Letztendlich ist es so, dass jeder, der sich nicht dazu bereit erklärt, diesen Weg zu gehen, seinem Verein keinen großen Gefallen tut.« Bei einer Obergrenze von 25 Prozent Auslastung wären in der Arena von Bayern München maximal knapp 19.000 Zuschauer zugelassen.