Coronakrise Bundesregierung hebt Reisewarnung für Türkei teilweise auf

Die formelle Warnung des Auswärtigen Amts vor touristischen Reisen in die Türkei wird in Teilen zurückgenommen. Betroffen sind die Provinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla. Ankara hatte dies wiederholt gefordert.
Beliebtes Urlaubsziel: Strand in Antalya am Dienstag

Beliebtes Urlaubsziel: Strand in Antalya am Dienstag

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Anadolu Agency/ Getty Images

Die Bundesregierung hat die Reisewarnung für die Türkei teilweise aufgehoben. Das Auswärtige Amt teilte am Dienstag in seinen Reisehinweisen im Internet  mit, dass die formelle Warnung vor touristischen Reisen in die Küstenprovinzen Antalya, Izmir, Aydin und Mugla entfällt. Grundlage ist nach Angaben der stellvertretenden Regierungssprecherin Ulrike Demmer eine Vereinbarung mit der türkischen Regierung über sicheren Reiseverkehr in der Corona-Pandemie.

Bei den vier Provinzen handelt es sich um Urlaubsregionen an der türkischen Westküste. Bisher zählte die Türkei zu den etwa 160 Ländern außerhalb der Europäischen Union und des Schengenraums, für die die Reisewarnung eigentlich bis zum 31. August galt. Mit dem jetzigen Schritt macht die Bundesregierung erstmals eine Ausnahme.

Das Auswärtige Amt betonte, dass es die Reisewarnung "unter der Voraussetzung der strikten Einhaltung des von der türkischen Regierung verfügten umfassenden Tourismus- und Hygienekonzepts" aufgehoben habe. Dieses beinhalte unter anderem verpflichtende PCR-Tests für alle Reisenden in der Türkei innerhalb von 48 Stunden vor Rückreise nach Deutschland, teilte das Außenamt mit.

Die Kosten von umgerechnet 15 Euro in einem zertifizierten Labor beziehungsweise 30 Euro am Flughafen müssten die Reisenden selbst tragen. Positiv Getestete müssen sich in der Türkei in Quarantäne beziehungsweise in ärztliche Behandlung begeben.

Die Türkei hatte viele Wochen auf die Rücknahme der Reisewarnung gedrängt. Deutsche Urlauber gehören zu den größten Touristengruppen in dem Land. Der türkische Tourismusminister Mehmet Nuri Ersoy begrüßte die teilweise Aufhebung der Reisewarnung für sein Land. "Wir sind bereit, unsere deutschen Gäste im Rahmen des "Zertifikationsprogramms für gesunden Tourismus" zu empfangen", schrieb Ersoy auf Twitter.

Derzeit liegt die tägliche Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus in der Türkei zwischen 900 und 1000 Fällen pro Tag und damit etwa so hoch wie in Deutschland - bei etwa gleicher Bevölkerungszahl. Die türkische Regierung hatte immer wieder betont, dass die Zahl der Infizierten an den Urlaubsorten gering sei.

mes/dpa/AFP
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