Coronavirus EU-Kommission sieht Ende der »akuten« Phase der Pandemie

Arzt bei einer Impfung
Foto: Jörg Carstensen / dpaDie EU-Kommission sieht Europa am Ende der »akuten« Phase der Coronapandemie angelangt. »Wir treten in eine neue Phase der Pandemie ein, indem wir aus dem Notfallmodus in ein tragfähigeres Management von Corona übergehen«, sagte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen.
Es sei weiterhin Vorsicht geboten, sagte von der Leyen. »Die Infektionszahlen in der EU sind weiterhin hoch, und weltweit sterben immer noch viele Menschen an Covid-19.« Auch könnten neue Varianten auftreten und sich ausbreiten. »Wir müssen mehr impfen, boostern und gezielt testen.«
Ihre Behörde empfahl den EU-Mitgliedstaaten, das derzeit niedrigere Niveau der Coronainfektionen zur Stärkung der Gesundheitssysteme und der Pandemievorsorge zu nutzen.
»Bei den neuen Varianten lautet die Frage nicht, ob sie kommen, sondern eher, wann«, sagte EU-Kommissionsvizepräsident Margaritis Schinas. Die EU-Kommission rief die Mitgliedstaaten deshalb auf, die Auffrischungsimpfungen zu verstärken und genügend Proben zu sequenzieren, um neue Varianten zu erkennen.
Bei der Überwachung des Infektionsgeschehens schlägt die Behörde vor, »integrierte Überwachungssysteme einzurichten, die nicht mehr auf der Ermittlung und Meldung sämtlicher Coronafälle, sondern auf verlässlichen und repräsentativen Schätzungen beruhen«.
Durch massenhaftes Impfen und Auftreten der weniger aggressiven Omikron-Variante des Coronavirus waren die Zahlen der Krankenhauseinweisungen und Coronatoten in den EU-Staaten in den vergangenen Monaten trotz weiterhin hoher Fallzahlen stark gesunken. Viele Länder haben die Coronamaßnahmen in der Folge stark gelockert oder ganz zurückgenommen.
Mit der Pandemie hatten die EU-Staaten auch ihre eigene Produktion von Impfstoffen aufgebaut. »Nach einem beispiellosen Ausbau hat die EU eine Produktionskapazität erreicht, die drei bis vier Milliarden Impfdosen pro Jahr entspricht«, erklärte EU-Industriekommissar Thierry Breton. Ein Teil dieser Kapazität soll demnach für künftige Gesundheitskrisen beibehalten werden.