Auch nach Ende des Shutdowns Lauterbach gegen Rückkehr zum Präsenzunterricht

SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach: »Nach dem Lockdown darf es keine Rückkehr zum regulären Präsenzunterricht geben«
Foto: Kay Nietfeld / dpaDer SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat sich dagegen ausgesprochen, die Schulen am 11. Januar in vollem Umfang wieder zu öffnen. »Nach dem Lockdown darf es keine Rückkehr zum regulären Präsenzunterricht geben. Maske, Lüften plus 30 Kinder geht nicht, ansonsten droht wieder exponentielles Wachstum der Infektionszahlen«, sagte Lauterbach der »Rheinischen Post«.
Der SPD-Politiker fordert zudem »bundesweit geteilte Klassen, zusätzliche Unterstützung für Lernschwächere, ausnahmslose Maskenpflicht in den Schulgebäuden und verkürzte Sommerferien zum Ausgleich der Defizite«. Auch der Deutsche Kinderschutzbund fordert kürzere Sommerferien – im Gegenzug sollten die Weihnachtsferien bis Ende Januar verlängert werden.
Bund und Länder wollen am Montag über Schulen beraten
Wie es nach dem 10. Januar an den Schulen weitergeht, ist noch weitgehend offen. Am nächsten Dienstag wollen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder über die Zeit nach dem Shutdown beraten. Einen Tag zuvor sprechen die Kultusminister der Länder über eine mögliche Öffnung der Schulen.
Zuletzt hatten Kanzleramtschef Helge Braun und mehrere Ministerpräsidentinnen und -präsidenten angedeutet, dass der derzeitige Shutdown mit geschlossenen Restaurants, Kultur- und Freizeiteinrichtungen und großen Teilen des Einzelhandels angesichts der weiterhin zu hohen Infektionszahlen noch über den 10. Januar hinaus fortgesetzt wird.
»Ich gehe fest davon aus, dass wir weiterhin mit Einschränkungen leben müssen«, sagte am Dienstag auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) im ZDF-»Morgenmagazin«. Das Ausmaß müsse anhand der Infektionszahlen bewertet werden, diese gingen derzeit bestenfalls leicht zurück. »Insofern rechne ich damit, dass wir im Januar auch weiter Einschränkungen erleben«, sagte Müller.
Die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) hatte sich hingegen dafür ausgesprochen, die Kinder »in jedem Fall wieder« zumindest in Kitas und Grundschulen zu lassen.