Coronavirus Lauterbach warnt vor Ende der Maskenpflicht an Schulen

An Schulen in Nordrhein-Westfalen könnte die Maskenpflicht bald entfallen. Der SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach befürchtet dann jedoch Schulschließungen und Unterrichtsausfall.
Karl Lauterbach

Karl Lauterbach

Foto: Michael Kappeler / dpa

Karl Lauterbach warnt vor einem Ende der Maskenpflicht an Schulen in Nordrhein-Westfalen. »NRW sollte die Maskenpflicht an Schulen angesichts der steigenden Inzidenzen beibehalten. Masken sind für die vierte Welle von großer Bedeutung, auch in den Schulen«, sagte der SPD-Gesundheitsexperte der Düsseldorfer »Rheinischen Post«.

Über eine Aufhebung der Maskenpflicht will die Landesregierung in dieser Woche entscheiden. »Japan zeigt mit konsequenter Maskenpflicht, dass die vierte Welle auch ohne Lockdown bekämpft werden kann«, wird Lauterbach zitiert. »Schulschließungen müssen in diesem Winter unbedingt vermieden werden.«

Lauterbach warnt: »Wenn man auf Masken in der Schule verzichten will, muss dreimal pro Woche vor dem Unterricht getestet werden, sonst droht Schulausfall wegen zu hoher Fallzahlen.« Denn die Inzidenzen würden in allen Altersgruppen steigen. »Masken sind die bessere Lösung. Schulschließungen sind für die Kinder und Jugendlichen ein Problem, nicht aber die Masken.«

Ausweitung von Booster-Impfungen

Lauterbach fordert angesichts der erneut steigenden Corona-Inzidenzen in Deutschland auch eine deutliche Ausweitung der Auffrischungsimpfungen bei Risikogruppen. »In Anbetracht der steigenden Fallzahlen auch bei Älteren ist eine neue Impfkampagne zur Nutzung der Booster-Impfungen in dieser Altersgruppe jetzt unbedingt nötig«, sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Laut Robert Koch-Institut (RKI) war die Inzidenz am Wochenende erstmals wieder dreistellig und stieg zu Wochenbeginn auf 110,1 Neuansteckungen je 100.000 Einwohner.

Die sogenannten Booster-Impfungen können in der Regel sechs Monate nach dem zweiten Piks verabreicht werden, damit weitere Antikörper gebildet werden. »Booster-Impfungen für die vulnerablen Gruppen werden gerade mit Blick auf die steigenden Zahlen dringend gebraucht«, sagte Dirk Heinrich, Bundesvorsitzender des Virchowbundes der niedergelassenen Ärzte, der »Neuen Osnabrücker Zeitung«. »Leider ist das nicht bundesweit einheitlich geregelt, sodass es mancherorts zu Verzögerungen kommt.«

als/dpa/Reuters

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