Corona-Pandemie Fast alle an Deutschland grenzenden Regionen sind jetzt Risikogebiete

Europaweit steigen die Corona-Infektionszahlen stark an, nur wenige Länder sind noch frei von Risikogebieten. Das Robert Koch-Institut setzt nun weitere Regionen in Deutschlands Nachbarschaft auf die Risikoliste.
Stettin nahe der deutschen Grenze (Archivbild): Ganz Polen ist nun Corona-Risikogebiet

Stettin nahe der deutschen Grenze (Archivbild): Ganz Polen ist nun Corona-Risikogebiet

Foto: DPA

Die Infektionszahlen mit dem Coronavirus stiegen in Polen, Großbritannien aber auch in Italien zuletzt wieder massiv an. Nun reagiert das Robert Koch-Institut und weitet die Liste der Risikoländer deutlich aus.

Ab kommendem Samstag gelten Polen, die Schweiz, fast ganz Österreich und große Teile Italiens, Großbritannien bis auf die Kanalinseln und Überseegebiete, ganz Irland und Liechtenstein als Risikogebiete, teilte das Institut auf seiner Website mit . Hinzu kommen außerdem einzelne Regionen in Bulgarien, Estland, Kroatien, Schweden, Slowenien und Ungarn. Die Kanarischen Inseln werden dagegen von der Liste gestrichen.

Die Einstufung als Risikogebiet und die damit automatisch verbundenen Reisewarnungen  des Auswärtigen Amts bedeuten kein Reiseverbot. Urlauber können dadurch aber bereits gebuchte Reisen stornieren. Rückkehrer aus den Risikogebieten müssen für 14 Tage in Quarantäne. Sie können sich durch einen negativen Test vorzeitig davon befreien lassen.

Mit den neuen Entscheidungen der Bundesregierung kommen alle Grenzgebiete zu Deutschland außer die in Dänemark auf die Risikoliste. In Österreich ist nur noch das südliche Bundesland Kärnten ausgenommen. Außerdem gilt für zwei kleine Exklaven an der Grenze zu Deutschland eine Ausnahmeregelung.

In Italien sind mehrere Touristenziele betroffen, unter anderem Rom, Mailand, Venedig, die Toskana und Sardinien. Deutsche Urlauber, die dort in den Herbstferien sind, müssen nun bei Rückkehr in Quarantäne oder sich testen lassen - es sei denn, sie fahren oder fliegen noch vor Samstag nach Hause.

Die EU-Mitgliedstaaten haben sich auf Leitlinien für einheitliche Corona-Reiseregeln geeinigt. Demnach soll künftig die europäische Gesundheitsagentur ECDC eine Ampelkarte erstellen und wöchentlich aktualisieren.

Weiterhin keine Warnung für Zypern und Griechenland

Die Einstufung als Risikogebiet erfolgt, wenn ein Land oder eine Region den Grenzwert von 50 Neuinfektionen auf 100.000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen überschreitet. Das gilt inzwischen für mehr als 130 Länder ganz und für einige weitere teilweise. Für etwa 50 Länder wird unabhängig von der Infektionslage von Reisen abgeraten. Der Grund: Dort gelten noch Einreisebeschränkungen, Quarantäneregeln oder eine Ausreisesperre in die EU.

Es bleiben nur noch einzelne Länder, die noch frei von Risikogebieten sind und für die auch nicht von Reisen abgeraten wird. Dazu zählen Griechenland und Zypern.

fek/dpa/AFP
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