Corona-Maßnahmen Thüringen beendet Kontaktbeschränkungen zugunsten von Empfehlungen

Thüringen geht in der Coronakrise voran: Die Kontaktbeschränkungen werden zum 13. Juni aufgehoben - fortan wird lediglich empfohlen, sich nur mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow

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Jacob Schröter/ imago images/Jacob Schröter

In Thüringen werden die wegen der Corona-Pandemie erlassenen Kontaktbeschränkungen ab 13. Juni aufgehoben. In einer neuen Grundverordnung wird lediglich empfohlen, sich nur mit einem weiteren Haushalt oder mit maximal zehn Menschen zu treffen. Diese neue Regelung hat das Kabinett am Dienstag beschlossen. Bund und Länder hatten ursprünglich miteinander vereinbart, die Kontaktbeschränkungen in einer abgemilderten Form noch bis zum 29. Juni zu verlängern. Etliche Bundesländer haben die Regeln bereits gelockert.

Mit der neuen Verordnung dürfen künftig in Thüringen auch noch mehr Einrichtungen wieder öffnen - zum Beispiel Schwimm- und Freizeitbäder in geschlossenen Räumen sowie Thermen, Saunen und Kinos. Allerdings müssen dafür zunächst Infektionsschutzkonzepte genehmigt werden.

Dorf- und Volksfeste sowie Festivals sollen in Einzelfällen wieder erlaubt werden können. In der neuen Grundverordnung, die am 13. Juni in Kraft treten soll, heißt es, dass Veranstaltungen wie Volks-, Dorf-, Stadt-, Schützen- und Weinfeste sowie Sportveranstaltungen mit Zuschauern und Festivals zwar grundsätzlich verboten bleiben. In Einzelfällen könne jedoch eine Erlaubnis beantragt werden.

Die Genehmigung sei zu versagen, wenn die Veranstaltung mit ihren Charakteristika "in besonderem Maße geeignet ist, die Ausbreitung der Pandemie zu fördern".

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Bordelle, Diskotheken und Swingerklubs bleiben weiterhin in Thüringen geschlossen. Institutionell geförderte Theater und Orchester sollen ihren Spielbetrieb erst nach dem 31. August wieder aufnehmen. Eine Maskenpflicht bleibt in Geschäften und im öffentlichen Personennahverkehr bestehen.

Die neue Verordnung setze "auf mehr Eigenverantwortung" der Bürger, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Der Mindestabstand soll nach der neuen Verordnung weiterhin eingehalten werden, wo immer dies "möglich und zumutbar" sei. 

Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hatte sich bereits Ende Mai für eine neue Strategie ausgesprochen, wonach es keine vom Land zentral verordneten Corona-Beschränkungen mehr geben sollte, sondern nur lokale Regeln. Dieses Vorpreschen war bundesweit auf viel Kritik, aber auch auf Zustimmung gestoßen.

mfh/als/dpa/AFP
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