Parteitag CSU bestätigt Seehofer mit 95 Prozent als Chef

Es ist selbst für bayerische Verhältnisse ein Top-Ergebnis: Mit 95,3 Prozent ist Horst Seehofer als CSU-Chef wiedergewählt worden. Zuvor hatte er die gestärkte Verbindung zwischen seiner Partei und Bayern beschworen. Es sei "wieder zusammengewachsen, was zusammengehört".
Parteichef Seehofer (Mitte) in München: "Der Mythos CSU lebt"

Parteichef Seehofer (Mitte) in München: "Der Mythos CSU lebt"

Foto: Tobias Hase/ dpa

München - Mit einer sehr deutlichen Mehrheit ist der CSU-Vorsitzende Horst Seehofer für weitere zwei Jahre im Amt bestätigt worden. Beim Parteitag in München stimmten 95,3 Prozent der Delegierten für Seehofer. Vor zwei Jahren hatte der bayerische Ministerpräsident 89,9 Prozent erhalten.

Drei der vier Stellvertreter Seehofers wurden ebenfalls wiedergewählt: Landtagspräsidentin Barbara Stamm (89 Prozent), der amtierende Verkehrsminister Peter Ramsauer (86,4 Prozent) sowie Verteidigungsstaatssekretär Christian Schmidt (88,8 Prozent). Bayerns Europaministerin Beate Merk stand dagegen nicht erneut zur Wahl. Sie wurde auf Seehofers Vorschlag hin von dem Euro-Kritiker Peter Gauweiler ersetzt. Dieser kam mit 79,1 Prozent auf das schwächste Ergebnis, vor zwei Jahren war er im Kampf um einen Stellvertreter-Posten noch Ramsauer unterlegen.

Zwei Monate nach den CSU-Wahlsiegen bei Landtags- und Bundestagswahl bekräftigte Seehofer den Alleinvertretungsanspruch seiner Partei für bayerische Interessen. "Die Identität zwischen Bayern und der CSU war nie so groß wie heute", sagte er. "Es ist also wieder zusammengewachsen, was zusammengehört." Wenn es um bayerische Anliegen gehe, denke niemand an SPD, Grüne oder Freie Wähler würde. "Der Mythos CSU lebt", sagte Seehofer.

Am Freitagabend hatte Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel der Schwesterpartei nach langem unionsinternen Streit die Einführung der Pkw-Maut für Ausländer zugesichert. Zu Bedingungen machte sie, dass kein deutscher Autofahrer mehr zahlen müsse und die Maut europarechtlich unbedenklich sei. Die CSU rückte im Gegenzug von ihrer Forderung nach Einführung bundesweiter Volksentscheide ab. "Wir wissen umgekehrt, dass wir alleine nicht regieren können und da und dort Kompromisse machen müssen", sagte Seehofer.

dab/dab/Reuters

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