Zugunglück bei Bad Aibling Parteien in Bayern sagen politischen Aschermittwoch ab

CSU-Politiker Seehofer und Scheuer: "Ganz Bayern trauert um die Toten der Zugkatastrophe"
Foto: Andreas Gebert/ picture alliance / dpaDie CSU hat ihren traditionellen politischen Aschermittwoch abgesagt. Das teilte Generalsekretär Andreas Scheuer mit. Die Partei reagiert damit auf das Zugunglück in Bad Aibling, bei dem am Dienstag mindestens neun Menschen ums Leben gekommen sind.
Der politische Aschermittwoch der CSU, der traditionell zur Abrechnung mit anderen Parteien genutzt wird, sollte wie jedes Jahr in Passau stattfinden.
"Ganz Bayern trauert um die Toten der Zugkatastrophe. Wir sind mit unseren Gedanken bei den Opfern, den Verletzten und den Angehörigen", teilte Scheuer weiter mit. Ministerpräsident Horst Seehofer zeigte sich "bestürzt und tief betroffen" nach dem Unglück.
Das Unglück von Bad Aibling ist der schwerste Zugunfall in Bayern seit 1975.
Auch die bayerische SPD, die Freien Wähler, die Grünen, FDP und die Linke sagten ihre für Mittwoch geplanten Veranstaltungen ab.
"Der politische Aschermittwoch lebt von der Auseinandersetzung und dem Schlagabtausch der Parteien. Dafür ist heute und morgen kein Raum," sagte SPD-Landeschef Florian Pronold. "Wir empfehlen unseren Parteigliederungen, diesem Beispiel zu folgen."
Auch die AfD sagte am späten Nachmittag ihren politischen Aschermittwoch mit Parteichefin Frauke Petry im niederbayerischen Osterhofen ab. Dies bestätigte ein Parteisprecher SPIEGEL ONLINE.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und SPD-Chef Sigmar Gabriel halten dagegen an ihren Auftritten beim politischen Aschermittwoch in Mecklenburg-Vorpommern beziehungsweise Rheinland-Pfalz fest.
Merkel wird beim 21. Aschermittwochstreffen der CDU in Demmin in Mecklenburg-Vorpommern erwartet. Die Partei rechnet mit rund 1500 Besuchern und klaren Worten der Kanzlerin zu aktuellen Themen, vor allem in der Flüchtlingskrise.
SPD-Parteichef Gabriel will eine doppelte Aschermittwochsrede halten. Mittags in Mainz bei einer Wahlkundgebung mit Ministerpräsidentin Malu Dreyer, abends mit NRW-Ministerpräsidenten Hannelore Kraft in Nordrhein-Westfalen.