Videotechnik Bahn will Überwachung an Bahnhöfen schneller ausbauen

700 Kameras innerhalb eines Jahres: Die Deutsche Bahn hat angekündigt, im nächsten Jahr an Dutzenden Bahnhöfen die Videoüberwachung einzuführen - deutlich zügiger als bislang geplant.
Warnhinweis (Archivbild): 700 neue Kameras binnen einem Jahr

Warnhinweis (Archivbild): 700 neue Kameras binnen einem Jahr

Foto: Jens Wolf/ dpa

Hamburg - Die Deutsche Bahn will die Videoüberwachung auf ihren Bahnhöfen schneller als bislang geplant ausweiten: Im kommenden Jahr sollen bis zu 700 weitere Kameras in rund 100 Bahnhöfen installiert werden, wie die "Süddeutsche Zeitung" schreibt und Bahnvorstand Gerd Becht zitiert: "Damit wollen wir die Polizei bei der Bekämpfung von Straftaten schnell und unkompliziert unterstützen." Um welche Bahnhöfe es sich handelt, werde erst noch festgelegt.

Die Bahn hatte im Sommer 2013 gemeinsam mit dem Innenministerium und der Bundespolizei vereinbart, mehr in den Ausbau der Videotechnik zu investieren. Bis dahin waren an rund 600 der rund 5700 Bahnhöfe 4800 Videokameras installiert. Der Staatskonzern reagierte damit auf einen gescheiterten Bombenanschlag auf dem Bonner Hauptbahnhof im Dezember 2012 und Forderungen nach mehr Videoüberwachung.

80 Prozent der Fahrgäste werden gefilmt

Bis zum Jahr 2016 sind für den Ausbau der Überwachung nach angaben der Bahn 60 Millionen Euro eingeplant, von denen 15 Millionen die Bundespolizei beisteuert. Darüber hinaus habe die Bahn nun beschlossen, die Ausstattung der Bahnhöfe mit Videokameras auf eigene Kosten voranzutreiben. Diese sollen nicht nur den laufenden Betrieb überwachen, sondern die Bilder auch bis zu drei Tage lang speichern.

Laut Gesetz ist die Bahn eigentlich nur für die betriebliche Gefahrenabwehr auf den Bahnhöfen zuständig, also beispielsweise dafür, dass Reisende vom Bahnsteig nicht auf die Gleise fallen.

Bislang speichert die Bahn auf etwa 140 Bahnhöfen Videobilder, wie das Unternehmen mitteilt . Insgesamt sind demnach im Auftrag der Bundespolizei 4.800 Kameras an rund 640 Bahnhöfen im Einsatz. Weitere 18.000 Aufnahmegeräte seien in Regionalzügen und S-Bahnen installiert, heißt es weiter: "Damit werden schon heute 80 Prozent der Fahrgastströme mit Videotechnik erfasst."

mxw
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