ARD-Deutschlandtrend Grüne legen in Umfragen weiter deutlich zu

Der Bundesvorsitzende der Grünen, Robert Habeck, sprintet über den Bremer Marktplatz
Foto: Ole Spata/ DPAEs ist der höchste Wert für die Grünen und der tiefste für die SPD, die je für den ARD-Deutschlandtrend ermittelt wurden: Laut der repräsentativen Umfrage kommen die Grünen in der Sonntagsfrage auf 26 Prozent, wie der WDR am Donnerstag mitteilte. Sie legten demnach im Vergleich zum Vormonat sechs Prozent zu. Die Union erreicht lediglich 25 Prozent (minus drei), die SPD kommt auf 12 Prozent (minus sechs).
Das Meinungsforschungsinstitut Infratest Dimap hat für den ARD-Deutschlandtrend im Auftrag der ARD-"Tagesthemen" am 3. und 4. Juni 1500 Menschen befragt. Demnach liegen die Grünen noch vor der Union - allerdings ist die Differenz nur ein Prozentpunkt, sie befindet sich damit noch innerhalb der Fehlertoleranz und ist deshalb wenig aussagekräftig.
Die Grünen waren bei der Europawahl mit 20,5 Prozent erstmals zweitstärkste Kraft geworden. Auch in anderen Umfragen hatten sie danach weiter zugelegt: Das am Donnerstag veröffentlichte ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen sieht sie mit dem Rekordwert von 26 Prozent knapp hinter der Union. In einer vor wenigen Tagen veröffentlichten Forsa-Umfrage lagen sie mit 27 Prozent auf Platz eins.
Die AfD gewinnt im neuen ARD-Deutschlandtrend einen Punkt hinzu und erreicht 13 Prozent. Die FDP liegt unverändert bei acht Prozent, die Linke kommt auf sieben Prozent (minus zwei).
Deutlich ging in der Umfrage die Zufriedenheit mit der Bundesregierung zurück: 28 Prozent der Befragten äußerten sich zufrieden oder sehr zufrieden - das sind zehn Prozentpunkte weniger als in der vorherigen Erhebung Anfang Mai. Laut SPON-Umfrage würden rund 57 Prozent der Bundesbürger ein Ende des Bündnisses aus CDU, CSU und SPD begrüßen.
Bei der Umfrage zum ARD-Deutschlandtrend bewerten 65 Prozent der Umfrageteilnehmer den Rücktritt von Andrea Nahles als Partei- und Fraktionsvorsitzender der SPD als richtig. 27 Prozent beurteilen den Schritt als falsch.
Wer steckt hinter Civey-Umfragen?
An dieser Stelle haben Leser in der App und auf der mobilen/stationären Website die Möglichkeit, an einer repräsentativen Civey-Umfrage teilzunehmen. Civey ist ein Online-Meinungsforschungsinstitut mit Sitz in Berlin. Zur Erhebung seiner repräsentativen Umfragen schaltet die Software des 2015 gegründeten Unternehmens Websites zu einem deutschlandweiten Umfragenetzwerk zusammen. Neben SPIEGEL ONLINE gehören unter anderem auch der "Tagesspiegel", "Welt", "Wirtschaftswoche" und "Rheinische Post" dazu. Civey wurde durch das Förderprogramm ProFit der Investitionsbank Berlin und durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziert.