Früherer Linkenchef Riexinger drängt auf sofortigen Rauswurf Wagenknechts bei möglicher Abspaltung

Die mögliche Parteineugründung von Sahra Wagenknecht sorgt für Ärger innerhalb der Linken. Ex-Parteichef Bernd Riexinger fordert für diesen Fall nun klare Konsequenzen. Ohnehin spiele Wagenknecht »keine Rolle mehr«.
Ex-Linkenchef Riexinger über Wagenknechts mögliche Parteigründung: »Medial am Wabern«

Ex-Linkenchef Riexinger über Wagenknechts mögliche Parteigründung: »Medial am Wabern«

Foto: Tim Wagner / IMAGO

Sahra Wagenknecht liebäugelt damit, sich von der Linken loszusagen und eine eigene Partei zu gründen. Diese Gedankenspiele sorgen innerhalb der Linken für Unmut. Nach zahlreichen Genossinnen und Genossen Wagenknechts hat sich nun auch der ehemalige Parteichef Bernd Riexinger klar positioniert.

»Sobald es konkrete Schritte zu einer Neugründung gibt, darf es für sie keinen Platz mehr in Partei und Fraktion geben«, sagte der Bundestagsabgeordnete Riexinger dem Nachrichtenportal »The Pioneer«. Er wirft Wagenknecht zudem vor, ihre mögliche Parteineugründung »medial am Wabern« zu halten, weil sie nur über die Medien so ein Projekt anschieben könne.

Wagenknecht habe »längst mit unserer Partei gebrochen«. Sie spiele »keine Rolle mehr in der Partei« und eine Parteigründung werde scheitern, sagte Riexinger.

Wagenknecht will sich bis Jahresende entscheiden

Die Linken-Bundestagsabgeordnete hatte dem ZDF in einem Interview gesagt, dass sie über die Gründung einer eigenen Partei nachdenke und bis Jahresende darüber entscheiden wolle. »Bis Ende des Jahres muss klar sein, wie es weitergeht«, sagte sie.

Mit Riexinger schließt sich nun ein weiterer prominenter Linkenpolitiker einer Reihe von Parteikolleginnen und -kollegen an, die Wagenknechts mögliche Abspaltung scharf kritisiert hatten. »Anzukündigen, dass man im Verlauf der nächsten Monate über die Bildung einer konkurrierenden Partei entscheiden will, ist verantwortungslos«, hatten die Parteivorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan etwa am Samstag erklärt.

Genossen fürchten Missbrauch von Parteiressourcen

Der Brandenburger Linkenchef Sebastian Walter hatte Wagenknecht bereits am Freitag nahegelegt, ihr Mandat als Bundestagsabgeordnete niederzulegen. »Der Anstand und der Respekt vor den Mitgliedern und den Wähler*innen gebietet es, dass sie ihr Mandat abgibt und sich Zeit nimmt für was auch immer«, schrieb Walter auf Twitter.

Ähnlich äußerte sich Linkenvorstand Luigi Pantisano. »Es darf auf keinen Fall passieren, dass sie Ressourcen wie Personal und Finanzen der Bundestagsfraktion weiter missbraucht zur Gründung einer eigenen Partei«, sagte Pantisano.

Die Absage Wagenknechts an eine weitere Kandidatur für die Linke hatte neue Spekulationen über eine Spaltung der Partei geschürt. Sie eckte zuletzt mit ihren Positionen zum Ukrainekrieg in ihrer Partei an.

fek/dpa
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