"Durchgeknallter Oberfundi" Roth soll sich bei Bischof Mixa entschuldigen
München - Der neue CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Georg Schmid, warf Roth vor, mit ihrem Angriff auf Mixa die politische Kultur zu beschädigen. "Wenn Frau Roth noch einen Funken Anstand hat, entschuldigt sie sich", forderte Schmid.
Roth hatte beim Landesparteitag der bayerischen Grünen gesagt, der Augsburger Bischof sei ein "durchgeknallter, spalterischer Oberfundi". Der Öffentlichkeitsreferent des Bistums, Dirk Hermann Voß, hatte ihren Aussagen daraufhin "faschistoide Züge" bescheinigt und erklärt, ihre Wortwahl erinnere an die Propaganda-Hetze der Nationalsozialisten gegen die Katholische Kirche. Sowohl Roth als auch Voß hatten ihre Aussagen danach bekräftigt.
Roth hatte sich auf Äußerungen Mixas in der aktuellen Debatte zur Familienpolitik bezogen. Seine Äußerungen seien spalterisch und hätten mit der Anerkennung von Gleichberechtigung für Frauen nichts zu tun. So habe er Frauen als Gebärmaschinen und Kinderbetreuungseinrichtungen als Umerziehungsanstalten bezeichnet, hatte Roth ihm am Wochenende vorgeworfen.
Die bayerische Grünen-Chefin Theresa Schopper nahm Roth in Schutz. Inhaltlich gebe es nichts zurückzunehmen. Das Wort "durchgeknallt" sei Roth im Eifer der Debatte durchgerutscht. "Ich glaube, der spalterische Oberfundi hätte gereicht." "Faschistoid" sei keine adäquate Antwort auf "durchgeknallt", sagte sie der Deutschen Presse-Agentur dpa. Sie glaube nicht, dass Mixa durchgeknallt sei und im Affekt rede, sondern dass er sehr bewusst seine Worte setze, sagte Schopper. Kritik übte sie auch an der Aussage von Voß, die Grünen seien auf allen Ebenen für Christen nicht wählbar.
Bischof Mixa meldete sich zunächst in der Debatte nicht persönlich zu Wort. Das Landeskomitee der Katholiken in Bayern rief zur Mäßigung auf. "Da sollte man sachlich diskutieren und nicht mit Ausdrücken um sich werfen", sagte der Vorsitzende Helmut Mangold. Roth sei mit ihrer Äußerung weit übers Ziel hinausgeschossen.
als/dpa