Einheitsfeiern
Das "Tor der Hoffnung" in neuem Glanz
Mehr als 750.000 Menschen wurden Zeugen, als das Brandenburger Tor nach zweijähriger Renovierungsdauer in einer spektakulären Aktion enthüllt wurde. Zur Feier der Deutschen Einheit war als Ehrengast der ehemalige US-Präsident Clinton angereist.
Berlin - Bereits Stunden vor dem Höhepunkt des Festes, der Enthüllung des Brandenburger Tores, war der Platz vor dem Wahrzeichen der deutschen Einheit komplett überfüllt. Als dann in einer spektakulären Aktion die Hüllen von dem aufwendig sanierten Tor fielen, gab es kein Halten mehr: Mit tosendem Applaus wurde das neue alte, symbolträchtige Bauwerk begrüßt.
Der Mann, der das Tor enthüllen durfte, ist normalerweise Experte im Verhüllen: Designer Willy Bogner war ausgewählt worden, um sich von einem Heißluftballon aus abzuseilen und die riesige Stoffhülle mit einem gigantischen Reißverschluss zu öffnen.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse und der regierende Bürgermeister Berlins, Klaus Wowereit, begrüßten Bundespräsident Johannes Rau nebst Gattin Christina, Bundeskanzler Schröder und Doris Schröder-Köpf und den ehemaligen Präsidenten der USA, Bill Clinton. Rau sagte: "Dies ist ein Abend der hellen Freude." Das Brandenburger Tor sei lange Zeit ein Ort der Trennung gewesen. Nun sei es wieder ein Symbol des Zusammenlebens. "Und darüber sind wir froh." Clinton, der als Geschenk ein Stück Stein aus dem Brandenburger Tor erhielt, das bei der Sanierung ausgetauscht worden war, sagte: "Dieses Tor ist ein Tor der Hoffnung, für Menschen überall auf der Welt, die sich nach Frieden sehnen."
Im Bundesrat, dem Abgeordnetenhaus und in sieben Landesvertretungen hatten während des Tages Zehntausende einen Blick hinter die Kulissen der Politik geworfen. Der "Tag der offenen Tür" sei ausgesprochen gut angekommen, betonten einhellig die Sprecher von Bundesrat und Abgeordnetenhaus. Einziger negativer Aspekt: Wegen des großen Andrangs bildeten sich lange Warteschlangen.
Die Spitzenpolitiker der Republik hatten sich bereits am Mittag zu einem Festakt getroffen. Am Gendarmenmarkt sagte Bundespräsident Rau: "Dass die Ideale von Demokratie und Freiheit sich endlich durchgesetzt haben, das verdanken wir den Bürgerinnen und Bürgern im Osten, aber wahrlich auch unseren Freunden und Verbündeten. Das werden wir ihnen nicht vergessen."
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