Umstrittene Coronaboni Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen neue Grünen-Geschäftsführerin Büning

Emily Büning beim Onlineparteitag Ende Januar
Foto: Kay Nietfeld / dpaIm Fall der Coronabonuszahlungen bei den Grünen laufen auch Ermittlungen gegen Emily Büning. Sie ist seit dem Parteitag am vergangenen Wochenende die neue politische Geschäftsführerin der Partei.
Das laufende Ermittlungsverfahren der Staatsanwaltschaft Berlin betreffe Büning in ihrer ehemaligen Rolle als organisatorische Geschäftsführerin der Partei. Es gehe um mögliche Beihilfe zu den bereits bekannten Coronaboni-Vorwürfen, teilten die Grünen mit. »Wie auch der gesamte ehemalige Bundesvorstand arbeitet Frau Büning vollumfänglich mit der Staatsanwaltschaft zusammen«, sagte eine Sprecherin. Der Sachverhalt sei hinlänglich bekannt.
Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der Untreue bereits gegen den gesamten früheren Bundesvorstand der Grünen, der SPIEGEL hatte zuerst darüber berichtet. Es geht um die Bewilligung eines »Coronabonus«, den die Mitglieder des Bundesvorstands sich selbst bewilligt hatten.
Zum Grünenvorstand gehörten in der fraglichen Zeit die damaligen Vorsitzenden Annalena Baerbock und Robert Habeck sowie der frühere politische Geschäftsführer Michael Kellner, Jamila Schaefer, Ricarda Lang, die am Wochenende zur Co-Vorsitzenden gewählt wurde, sowie Marc Urbatsch.
Den Coronabonus von 1500 Euro pro Person bekamen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Grünen-Bundesgeschäftsstelle im vergangenen Winter. Er sollte die Belastungen ausgleichen, die durch die Arbeit im Homeoffice und den Umbau des Gebäudes entstanden waren.
Parteiinterne Rechnungsprüfer hatten die Zahlungen an den Vorstand beanstandet. Die damaligen Vorstandsmitglieder teilten später mit, dass die Gelder inzwischen zurückgezahlt worden seien.