Maskendeals Emix: Bayerische Landesregierung kann Kontaktaufnahme zu Tandler »nicht nachvollziehen«
Gerade erst hat der Untersuchungsausschuss des Landtags zur Schutzmaskenbeschaffung in Bayern seine Arbeit aufgenommen, da wird schon deutlich, dass die Suche nach Filzverbindungen zwischen Politik und Maskenlieferanten zum zähen Geschäft für die Opposition werden dürfte. In einer Anfrage an die Landesregierung wollten die Grünen wissen, wie die CSU-nahe Lobbyistin Andrea Tandler für die Schweizer Firma Emix die Türen zu einem 15-Millionen-Auftrag im Gesundheitsministerium im März 2020 geöffnet hatte. Bayern kaufte damals überteuerte Emix-Masken für 8,90 Euro pro Stück. Doch auf die Frage, in welcher Funktion sich Tandler im Ministerium – vermittelt durch die damalige Gesundheitsministerin Melanie Huml – vorstellte, heißt es schlicht: »Dies ist nicht mehr nachvollziehbar.« Dabei wurden mit Tandler Gespräche »durch die im Ministerium damals zuständige Arbeitsebene« geführt.
Die Tür ins Huml-Ministerium hatte Monika Hohlmeier, Tochter des verstorbenen CSU-Patrons Franz Josef Strauß, für Tandler geöffnet. Auch hier: Es seien keine vollumfänglichen Aktenvermerke zur Kommunikation Tandlers mit dem Ministerium angefertigt worden. Immerhin aufzufinden war die SMS von Hohlmeier an Huml: »Liebe Melanie, wollte dich nur fragen, ob Bayern Schutzmasken braucht, weil da 1 Mio. Restposten in der Schweiz existiert. Eilige Interessenanmeldung nötig, da viele Anfragen. Ich bin nur Übermittlerin der Nachricht …« Huml habe lediglich mit dem Satz geantwortet: »Liebe Monika, wir haben Interesse«, dazu habe sie die zuständige Stelle im Ministerium genannt. Mehr habe Huml dazu nicht kommuniziert.