Entwicklungshilfe
Auffällige Beförderungswelle in SPD-Ministerium
Kurz vor der Bundestagswahl häufen sich die Beförderungen im Ministerium für Entwicklungshilfe. Nach SPIEGEL-Informationen sollen gleich drei ranghohe Mitarbeiter befördert und besser bezahlt werden. Dabei sind die Qualifikationen zumindest einer Kandidatin umstritten.
Hamburg - Auffallend viele Spitzenkräfte im Ressort von Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) verlassen in diesen Wochen kurz vor der Bundestagswahl ihren Posten in der Behörde oder werden befördert. So möchte zum Beispiel Bernd Dunnzlaff, seit 1999 der Ministerin zu Diensten, seinen derzeitigen Job als Leiter des Parlaments- und Kabinettsreferats gegen eine Stelle an der Botschaft in Neu Delhi tauschen. Zuvor soll der 53-jährige Angestellte verbeamtet werden, obgleich das Finanzministerium dies unter Hinweis auf die Vorschriften zunächst schriftlich abgelehnt hatte.
Heidemarie Wieczorek-Zeul: In einem Flugzeug am 2. April 2009 auf dem Weg nach Islamabad (Pakistan)
Foto: Rainer Jensen/ picture-alliance/ dpa
Gleich drei Mitarbeiter will die Ministerin in höhere Ränge erheben und besser entlohnen: ihren Sprecher Stephan Bethe, einen Redenschreiber sowie eine frühere Leiterin ihres Büros. Aus dem direkten Umfeld ihres Staatssekretärs Erich Stather wechselt die persönliche Referentin Manon Geißler zum 1. September in die Ständige Vertretung Deutschlands bei der Uno in New York.
Auf Verwunderung stößt im Ministerium auch der Fall der Vizepräsidentin der asiatischen Entwicklungsbank, Ursula Schäfer-Preuss. Die frühere Büroleiterin Wieczorek-Zeuls, nach ihrer Ablösung zur Abteilungsleiterin befördert, wurde 2006 für drei Jahre auf den Bank-Posten nach Manila geschickt. Ihre Qualifikation ist im Ressort umstritten. Im Oktober wird sie 65 Jahre alt, trotzdem soll ihr Vertrag um zwei Jahre verlängert werden. Die Personalentscheidungen, sagt Stather, seien "keine Operation Abendsonne, sondern Beispiele einer normalen, logischen Entwicklung".
SPIEGEL+-Zugang wird gerade auf einem anderen Gerät genutzt
SPIEGEL+ kann nur auf einem Gerät zur selben Zeit genutzt werden.
Klicken Sie auf den Button, spielen wir den Hinweis auf dem anderen Gerät aus und Sie können SPIEGEL+ weiter nutzen.