Extremismus
Rechtsradikale stören Vorbereitung von Anne-Frank-Ausstellung
Rechtsextreme versuchen, die Planungen für eine Anne-Frank-Ausstellung im mecklenburg-vorpommerischen Grimmen zu sabotieren. Bei einem Vorbereitungsseminar verteilten Männer CDs mit einschlägiger Musik und Angriffen auf das jüdische Holocaust-Opfer.
Grimmen - Wie der Direktor des veranstaltenden Anne-Frank-Zentrums, Thomas Heppener, mitteilte, erschienen acht junge Männer bei dem Vorbereitungsseminar "Jugendliche begleiten Jugendliche" und verteilten die CDs. Er forderte Polizei und Staatsschutz auf, dafür Sorge zu tragen, dass die Ausstellung von Übergriffen verschont bleibt. Sie soll vom 6. bis 22. Dezember im Grimmener Kulturhaus gezeigt werden.
Nach Angaben der Polizei in Stralsund waren zwei der rechten Szene zuzuordnende Männer des Ortes verwiesen worden. Der Staatschutz prüfe, ob sich rechtsextreme Inhalte auf den CDs befinden.
Wie Heppener weiter berichtete, haben bereits zuvor zwei der Störer versucht, sich für das Trainingsseminar anzumelden - unter ihnen auch ein NPD-Kandidat für die Landtagswahl im vergangenen September. Die CD ist nach Angaben des Anne-Frank-Zentrums auch in der Stadt verteilt worden.
Nach der Verbrennung des Anne-Frank-Tagebuchs im Juni in Pretzien in Sachsen- Anhalt mache dieser Vorfall erneut die Aggressivität rechtsextremer Gruppen deutlich, sagte Heppener.
Wegen der Verbrennung des Anne-Frank-Tagebuchs in Pretzien müssen sich voraussichtlich von Februar 2007 an sieben Männer wegen Volksverhetzung vor dem Amtsgericht Schönebeck verantworten. Das Tagebuch war im Rahmen einer "Sonnenwendfeier" verbrannt worden. Die Tat hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt.
phw/dpa
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