Familie Filbinger
Beck und Hildebrandt sollen sich entschuldigen
Die Familie des gestorbenen Hans Filbinger wehrt sich gegen Vorwürfe, der frühere baden-württembergische Ministerpräsidenten sei ein Mörder gewesen. Von SPD-Chef Beck und dem Kabarettisten Hildebrandt fordern die Verwandten eine Entschuldigung.
Freiburg - "Wir behalten uns vor, jeden, der unseren Ehemann/Vater als "Mörder" bezeichnet, zu verklagen", heißt es in einer heute in Freiburg verbreiteten kurzen Stellungnahme der Familie. Kurt Beck hatte gesagt, Filbinger habe als Marinerichter zu "Ermordungen" beigetragen. Dieter Hildebrandt hatte Filbinger in einem Interview für das ARD-Magazin "Titel, Thesen, Temperamente" vorgeworfen: "Er ist ein Mörder." Filbinger habe einen Soldaten wegen Fahnenflucht zum Tode verurteilt, "der der Fahne geflohen ist, auf die er geschworen hat, nämlich auf Adolf Hitler, und Adolf Hitler war bereits tot, und Filbinger hatte auch auf diese Fahne seinen Eid geleistet, und er verurteilte ihn noch, ein Wahnsinn."
In die Debatte über die Würdigung Filbingers durch Ministerpräsident Günther Oettinger will sich die Familie "nicht einmischen". "Die Fachhistoriker sollen diesen Streit austragen", teilten Filbingers über ihren Anwalt mit.
Der baden-württembergische Regierungschef Günther Oettinger (CDU) hatte dem am 1. April gestorbenen Filbinger bei der Trauerfeier in Freiburg bescheinigt, er sei kein Nationalsozialist gewesen, sondern ein Gegner des NS-Regimes. Die Äußerungen zog Oettinger nach massivem Druck auch aus der eigenen Partei heute zurück.
ler/dpa
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