Umfrage zur Ampelkoalition Jeder Zweite beurteilt das Verhalten der FDP als destruktiv

FDP-Fraktionschef Christian Dürr, Parteivorsitzender Christian Lindner: Große Zustimmung nur von der eigenen Wählerschaft
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In der Regierungskoalition erscheint der kleinste Bündnispartner oft als der störrischste: In regelmäßigen Abständen hinterfragen die Liberalen bereits getroffene Entscheidungen, sei es beim Ausstieg aus der Atomkraft oder wie zuletzt im Heizungsstreit: FDP-Fraktionschef Christian Dürr kündigte an, das geplante Gesetz, das den Einbau von Öl- und Gasheizungen ab 2024 bis auf Ausnahmen untersagen soll, »verbessern« zu wollen.
Das bisweilen rebellisch wirkende Verhalten der FDP kommt bei vielen Bürgerinnen und Bürgen nicht gut an, wie eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für den SPIEGEL zeigt. Demnach findet fast jeder Zweite, dass sich die FDP innerhalb der Ampelkoalition eher oder eindeutig destruktiv verhält. Jeder Dritte findet das Gebaren der Liberalen eindeutig oder eher konstruktiv. 18 Prozent waren unentschieden.
Erwartungsgemäß fällt die Beurteilung je nach Parteienlager höchst unterschiedlich aus. So finden 83 Prozent der Befragten, die sich zu FDP-Wählern zählen, das Verhalten der Liberalen konstruktiv, bei SPD-Anhängern sind es nur 19 Prozent, bei Wählerinnen und Wählern der Grünen nur drei Prozent.
Deutlicher kommt die Koalitionsstrategie der FDP bei der größten Oppositionspartei an. 53 Prozent der CDU-Anhänger sehen sie als konstruktiv an, nur jeder Vierte als destruktiv. Unter Wählerinnen und Wählern der AfD ist die Meinung zwiegespalten. 37 Prozent finden das FDP-Verhalten konstruktiv, 35 Prozent destruktiv.