Schwarz-Gelb
FDP-Vize Zastrow zieht sich aus Bundespolitik zurück
Der sächsische FDP-Landeschef Holger Zastrow will nicht mehr für den Bundesvorstand der Partei kandidieren. Vielmehr will er sich auf die bevorstehenden Landtags- und Kommunalwahlen in Sachsen konzentrieren: "Wir wollen beweisen, dass Schwarz-Gelb ein Bündnis mit Zukunft ist", sagte er.
FDP-Vize Holger Zastrow: Neuer Fokus auf Landtagswahl in Sachsen
Foto: Matthias Hiekel/ dpa
Dresden - FDP-Vize Holger Zastrow zieht sich aus der Bundesspitze seiner Partei zurück. Das kündigte der 44 Jahre alte Dresdner in der Zeitung "Die Welt" an. "Ich werde mich jetzt zu 100 Prozent auf Sachsen konzentrieren", sagte Zastrow, der Sachsens Liberale als Parteichef und Fraktionsvorsitzender im Landtag führt.
Seine Begründung: die Landtagswahl in Sachsen 2014. "Wir wollen für die ganze FDP mit einem herausragenden Ergebnis im Freistaat die Wende einleiten und beweisen, dass schwarz-gelbe Mehrheiten eine Zukunft haben." In Sachsen halten FDP und CDU als letztes Bündnis dieser Art die Fahne hoch. Sachsen ist ebenfalls derzeit das einzige Bundesland, in dem die FDP überhaupt an der Regierung beteiligt ist. Zastrow betonte, dass die Liberalen dort eine "profilierte, erkennbare und eigenständige Politik machen, die sich von der in Berlin in der Vergangenheit oft unterschieden hat".
Nachdem die FDP im September mit dem schlechtesten Ergebnis ihrer Parteigeschichte aus dem Bundestag geflogen war, hatte sich Zastrow dennoch gegen eine Öffnung zu anderen Parteien ausgesprochen. Für ihn als Liberalen gebe es "nur die Union als einzig denkbaren Koalitionspartner", sagte er damals. Seine Begründung könnte deutlicher nicht ausfallen: Seiner Meinung nach sind "Sozialdemokraten, Grüne und Kommunisten allesamt Sozialisten".
Die FDP war bei der Bundestagswahl auf 4,8 Prozent abgerutscht und ist erstmals in ihrer Geschichte nicht mehr im Parlament vertreten.