Flüchtlingsboote in der Ägäis Bundeswehr beteiligt sich an Nato-Einsatz gegen Schlepper

Deutschland wird der Türkei im Kampf gegen Schleuserbanden in der Ägäis helfen. Verteidigungsministerin von der Leyen hat den Einsatz der Bundeswehr zugesagt.
Einsatzgruppenversorger "Bonn": "Das perfide Geschäft der Schmuggler und der illegalen Migration erschweren"

Einsatzgruppenversorger "Bonn": "Das perfide Geschäft der Schmuggler und der illegalen Migration erschweren"

Foto: Ingo Wagner/ dpa

Ursula von der Leyen hat der Türkei konkrete Unterstützung bei der Seeraumüberwachung in der Ägäis versprochen. Die Bundeswehr werde sich an dem Einsatz gegen Schlepper beteiligen, die Flüchtlinge von der Türkei auf die griechischen Inseln schleusen.

"Ziel muss es sein, das perfide Geschäft der Schmuggler und der illegalen Migration zu erschweren - wenn nicht unmöglich zu machen", sagte die Bundesverteidigungsministerin zum Auftakt eines Nato-Ministertreffens in Brüssel.

Die deutsche Marine führt mit dem Einsatzgruppenversorger "Bonn" derzeit einen Nato-Schiffsverband, der in der Region unterwegs ist. Hunderttausende Flüchtlinge, die in den vergangenen Monaten nach Europa und vor allem Deutschland kamen, überquerten mithilfe von Schleusern das Mittelmeer von der türkischen Küste aus nach Griechenland.

Einige EU-Staaten werfen Griechenland vor, die EU-Außengrenze nicht ausreichend zu schützen. Außerdem funktioniert die Zusammenarbeit der Nato-Partner Griechenland und Türkei, deren Beziehungen sehr angespannt sind, an der Seegrenze nicht. Die Grenzschutzbehörde Frontex wiederum hat außerhalb der EU in der Türkei keine exekutiven Befugnisse.

Die Nato-Schiffe könnten für ein besseres Lagebild sorgen und damit auch Unglücke von Flüchtlingen verhindern - allerdings können die Ortungsgeräte die kleinen Schlauchboote auch nicht immer sehen.

Bereits jetzt stellt die Bundeswehr Schiffe für einen EU-Einsatz gegen von Libyen aus operierende Schleuserbanden.

syd/mgb/dpa/Reuters
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