Asylbewerber
Iraker erhält ersten Flüchtlingsausweis in Deutschland
In Heidelberg hat die Ausgabe von Flüchtlingsausweisen an Asylbewerber begonnen. Die neuen Dokumente sollen das Durcheinander bei der Registrierung beenden.
Asylbewerber: Iraker erhält ersten Flüchtlingsausweis in Deutschland
Foto: Uli Deck/ dpa
Jasim Ahmed hat als erster Flüchtling in Deutschland einen Flüchtlingsausweis bekommen. Der 27 Jahre alter Iraker erhielt das Dokument am Donnerstag in einem Registrierungszentrum in Heidelberg.
In Heidelberg sowie in Zirndorf, Herford und Berlin probt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) das neue System, Mitte Februar soll es bundesweit eingeführt werden. Damit dies geschehen kann, muss am Freitag noch der Bundesrat dem nötigen Gesetz zustimmen.
Der Ausweis enthalte neben Foto, Namen und Alter auch Angaben zur Herkunft der Flüchtlinge, sagte Markus Richter vom Bamf. Entscheidend sei der Stammdatensatz, in dem die Fingerabdrücke erfasst sind. Die werden an das Bundeskriminalamt übermittelt und mit verschiedenen Datenbanken abgeglichen.
Leistungen nur gegen Ausweis
Da alle mit Flüchtlingen befassten Behörden Zugriff auf die Daten bekommen, soll künftig ausgeschlossen sein, dass Asylbewerber mit mehreren Identitäten unterwegs sind. Auch wer bereits in einem anderen EU-Land registriert worden sei, werde erkannt und könne dorthin zurückgeschickt werden. Leistungen erhalten Asylbewerber künftig nur noch gegen Vorlage des Ausweises.
Die deutschlandweite Einführung des Systems soll bis Mitte des Jahres dauern. Die Stammdatensätze können bereits an den Grenzen erhoben und übermittelt werden. Die Ausweise bekommen die Asylbewerber später bei der Registrierung.
Das Erfassen der noch fehlenden Daten, das Scannen der Fingerabdrücke und das Drucken der Ausweise solle höchstens 20 Minuten dauern, sagte Richter. Die Ausweise würden auf Spezialpaper und mit Spezialtinte gedruckt. Die Ausrüstung stammt von der Bundesdruckerei.
Flüchtlingsausweis: Spezialpapier und Spezialtinte