Ex-CDU-Generalsekretär Geißler "Angela Merkel hätte den Friedensnobelpreis verdient"

Heiner Geißler beim CDU-Landesparteitag: "Nächstenliebe ist keine Gefühlsduselei"
Foto: Uwe Anspach/ dpa"Hätte sie zuschauen sollen, wie diese Leute in Ungarn verrecken?" Mit dieser Frage verteidigt der ehemalige CDU-Generalsekretär Heiner Geißler die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin. " Angela Merkel hätte den Friedensnobelpreis verdient", sagte er der "Passauer Neuen Presse". Nächstenliebe sei keine Gefühlsduselei und kein Gutmenschentum, sondern eine Pflicht, denen zu helfen, die in Not sind.
Merkel ist für den Friedensnobelpreis nominiert, CDU-Abgeordnete hatten sie vorgeschlagen. Der Preisträger wird am Freitag bekannt gegeben, der Osloer Friedensforscher Kristian Berg Harpviken sieht die Kanzlerin als Favoritin.
In der CDU wächst allerdings die Kritik an der Flüchtlingspolitik: 34 Parteifunktionäre haben einen Brandbrief an die Kanzlerin verfasst. "Die gegenwärtig praktizierte 'Politik der offenen Grenzen' entspricht weder dem europäischen oder deutschen Recht, noch steht sie im Einklang mit dem Programm der CDU", schreiben sie.
Einer Forsa-Umfrage zufolge sinkt die Beliebtheit der Kanzlerin nicht nur in den eigenen Reihen. Im Wahltrend von "Stern" und RTL sprachen sich nur noch 47 Prozent für Merkel aus. Das ist ihr bislang schwächster Wert in diesem Jahr.
Geißler verteidigt Merkel trotzdem - und zeigt wenig Verständnis für die scharfe Kritik der CSU. "CSU-Chef Horst Seehofermuss sich fragen lassen, ob ihm Viktor Orbán näher ist als die Menschenwürde der Flüchtlinge", sagte er.
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