Bamf-Leiter Weise Stau bei Asylanträgen soll bis Ende 2016 bewältigt sein

Im Mai hat das Bamf erneut weniger Entscheidungen in Asylverfahren getroffen als im Vormonat. Doch Behördenchef Weise gibt sich optimistisch: Bis Ende des Jahre sei "alles bearbeitet".
Bamf-Leiter Weise

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Foto: Peter Endig/ dpa

Der Leiter des Flüchtlingsbundesamtes, Frank-Jürgen Weise, hat sein Ziel bekräftigt, den Stau bei den Asylanträgen bis Ende des Jahres abzuarbeiten - obwohl die Zahl der Entscheidungen der Behörde zuletzt wieder gesunken ist. "Ich bin mir ganz sicher, dass wir die Aufträge, die wir politisch bekommen haben, bis Ende des Jahres erledigen", sagte Weise im Nürnberger Presseclub.

"Jetzt beginnt die Abarbeitung", sagte Weise. "Wenn ich rechne, dass jeder Entscheider zwei Entscheidungen pro Tag macht, ist das Ende des Jahres alles bearbeitet." Dies sei die erklärte Aufgabenstellung der Politik an ihn gewesen: Dass "der Rückstand nicht ins Wahljahr getragen wird".

Aktuell arbeiteten im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (Bamf) 7100 von angestrebten 7300 Mitarbeitern. Die Zahl der noch nicht entschiedenen Anträge bei der Behörde ist im Mai dennoch weiter auf nun 460.000 gestiegen. Weitere knapp 300.000 Menschen im Land haben nach Schätzung der Behörde ihren Asylantrag noch nicht gestellt.

Weise sagte, von den zwischen 2013 und 2015 nach Deutschland gekommenen Menschen sei knapp eine Million tatsächlich im Land geblieben. Etwa 660.000 von ihnen hätten Anspruch auf Asyl. "Das ist eine Belastung für die Gesellschaft, aber das ist verkraftbar."

Am Rande gab Weise zudem eine Personalie bekannt: Bamf-Vizepräsident Michael Griesbeck wechselt ins Bundesinnenministerium. Zeitpunkt und Nachfolge sind laut einer Behördensprecherin noch unklar.

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aar/dpa
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