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Erkenntnisse des BND Türkei steuerte Ansturm auf griechische Grenze

Als vor einem Monat Tausende Flüchtlinge nach Griechenland drängten, kam es zu Ausschreitungen. Der deutsche Auslandsgeheimdienst geht nach SPIEGEL-Informationen von einer Mitwirkung türkischer Kräfte aus.
aus DER SPIEGEL 14/2020
Türkisch-griechische Grenze Anfang März

Türkisch-griechische Grenze Anfang März

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AP

Der Bundesnachrichtendienst (BND) hat nach SPIEGEL-Informationen Hinweise, dass die Türkei die Ausschreitungen an der griechischen Grenze vor vier Wochen absichtlich angefacht haben könnte.

Demnach hätten türkische Behörden Flüchtlinge in Busse gezwungen und sie ins Grenzgebiet gefahren. Unter die Menschenmenge sollen sich auch staatliche Kräfte gemischt haben, die die Krawalle an den Zäunen befeuert hätten, so die Erkenntnisse des deutschen Auslandsgeheimdienstes.

Von deutschen Behörden mit den Vorgängen konfrontiert, bestritten Vertreter des türkischen Sicherheitsapparats eine Beteiligung. Der BND äußerte sich auf Anfrage nicht.

DER SPIEGEL 14/2020
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cgs

Wie kommen wir da wieder raus?
(ohne uns anzustecken oder zu ruinieren)

Auswege aus dem Corona-Albtraum

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Ende Februar hatte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan verkündet, die Grenzen in die EU stünden offen. Tausende Migranten versuchten, nach Griechenland zu gelangen.

Einige warfen Steine auf Grenzbeamte und versuchten, Zäune zu überwinden. Die griechische Polizei setzte Tränengas ein. Wegen der Corona-Epidemie hat Erdogan die Grenze inzwischen wieder geschlossen.

In der griechischen Regierung bestand früh der Verdacht, dass türkische Kräfte den Konflikt befeuert hätten. Sicherheitsbeamte, die an der Grenze im Einsatz waren, berichteten dem SPIEGEL, dass sich unter den Flüchtlingen Türken befunden hätten. Manche der Männer hätten selbst Steine geworfen oder den Migranten geholfen, Grenzzäune durchzuschneiden.

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