Flugbereitschaft der Bundeswehr Ökobilanz bei Regierungsreisen ist verheerend

Airbus »Konrad Adenauer« der Flugbereitschaft
Foto:Kay Nietfeld / picture alliance/dpa
Die Ökobilanz der Flugbereitschaft der Bundeswehr fällt im Vergleich zu kommerziellen Anbietern verheerend aus. Das geht aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linksfraktion hervor. Demnach verbrauchten Maschinen der Flugbereitschaft im Jahr 2021 pro Passagier für 100 zurückgelegte Kilometer im Schnitt 33 Liter Kerosin. 2022 waren es 23 Liter.

Nichts gelernt
Fehlende Lehrkräfte, baufällige Gebäude, Unterrichtsausfall: Vielen Schulen in Deutschland geht es schlecht. Fachleute sprechen von einer Bildungskatastrophe. Die Akteure verkämpfen sich im föderalen Dickicht – zum Leid der Schülerinnen und Schüler.
Lesen Sie unsere Titelgeschichte, weitere Hintergründe und Analysen im digitalen SPIEGEL.
Zum Vergleich: Private Fluggesellschaften benötigen nach eigenen Angaben durchschnittlich 3,6 Liter. Ursache für den Mehrverbrauch bei den Regierungsfliegern ist deren geringe Auslastung. Bei Auslandsreisen von Kanzler und Ministern sind selten alle Plätze besetzt. 2021 fiel der Wert besonders ungünstig aus, weil wegen der Coronapandemie die Begleitung der Regierungsmitglieder auf ein Minimum beschränkt blieb.
Leerflüge bleiben unberücksichtigt
Die Bilanz für die Flugbereitschaft würde noch schlechter ausfallen, wenn auch Leerflüge berücksichtigt würden. Davon gibt es etliche, weil Regierungsflugzeuge überwiegend noch am Flughafen Köln-Bonn stationiert sind, Dienstreisen aber meist von Berlin aus starten.
»Flugscham ist eines der Schlagwörter bei den Grünen«, kritisiert die Linkenabgeordnete Gesine Lötzsch. »Doch ihre Ministerinnen und Minister sind schamlos, wenn es um ihre eigenen Flüge geht.« Kraft ihrer Ämter sind Außenministerin Annalena Baerbock und Wirtschaftsminister Robert Habeck (beide Grüne) besonders häufig mit der Flugbereitschaft unterwegs.