Bundeswehr-Fluthilfe im Ahrtal Verteidigungsministerium ermittelt gegen Abteilungsleiterin

Flutschäden im Ahrtal
Foto:Andreas Rentz / Getty Images
Das Verteidigungsministerium ermittelt im eigenen Haus wegen möglicher Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe der Bundeswehr im Sommer 2021. Internen Hinweisen zufolge soll eine Abteilungsleiterin Mitte Juli durch mehrere Anrufe eine Hilfseinheit der Bundeswehr samt Notstromaggregat zu ihrem Privathaus in Kirchsahr im Ahrtal gelotst haben.

Ein Quantum Angst
Kanzler Olaf Scholz und Gesundheitsminister Karl Lauterbach drängen auf ein Gesetz, das Covid-19-Impfungen zur Pflicht macht – doch vorlegen sollen zuerst die Abgeordneten. Unterdessen sinkt dafür die Zustimmung in der Bevölkerung wieder leicht, und die Gegner bekommen auf ihren Demos Zulauf.
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Dort sollten die Soldaten nach der Flutkatastrophe den Wintergarten des beschädigten Gebäudes von Schlamm reinigen und konnten deswegen bei deutlich stärker beschädigten Häusern in der Region nicht helfen. Die Rechtsabteilung führt wegen der Hinweise bereits seit Ende Oktober Befragungen durch; nach einer ersten Einschätzung könnte der Vorgang sogar strafrechtlich relevant sein.
Die Ministerialdirektorin ist im Ressort für die Versorgung der Kasernen und für die Bundeswehr-Infrastruktur zuständig. Das Ministerium wollte den Fall nicht im Detail kommentieren. Eine Sprecherin teilte nur mit, »dass bei jedwedem Verdacht zu einem möglichen Fehlverhalten im Amt Ermittlungen eingeleitet werden«.
Die Beamtin selbst wollte Fragen zu dem Fall nicht beantworten. Die Bundeswehr ermittelt in einem anderen Fall bereits wegen Unregelmäßigkeiten bei der Fluthilfe: Ein Oberstleutnant soll seinem vorgesetzten General eine Vorzugsbehandlung verschafft haben.