Forschergruppe Präsident des Bundeskriminalamts bezog Geld von der CIA

Lange war vermutet worden, dass der ehemalige Präsident des Bundeskriminalamts Paul Dickopf enge Verbindungen zur CIA pflegte - nun haben Forscher den Beweis erbracht: Dickopf erhielt vom amerikanischen Geheimdienst sogar Geld, sagte Historiker Patrick Wagner dem SPIEGEL.
Ehemaliger BKA-Präsident Dickopf: Mehrere Treffen mit Verbindungsmännern des CIA

Ehemaliger BKA-Präsident Dickopf: Mehrere Treffen mit Verbindungsmännern des CIA

Foto: AP

Hamburg - Während seiner Zeit als Präsident des Bundeskriminalamts von 1965 bis 1971 hat der Spitzenbeamte Paul Dickopf Zahlungen vom US-amerikanischen Geheimdienst CIA erhalten. Das geht aus im Jahr 2007 freigegebenen Unterlagen hervor, die eine Historikergruppe der Universität Halle-Wittenberg im Washingtoner Nationalarchiv ausgewertet hat.

Die Wissenschaftler erforschten im Auftrag des Bundeskriminalamts dessen Geschichte und stellten in der vergangenen Woche erste Ergebnisse vor. In den Akten findet sich etwa der Vermerk eines CIA-Mannes, der Dickopf im Dezember 1968 in Wiesbaden traf. Bei dem rund einstündigen Treffen habe er dem Deutschen auch "dessen Gehalt für den Monat Dezember" und "sein Weihnachtsgeschenk" übergeben.

Dickopf habe sich immer wieder mit Verbindungsoffizieren der CIA getroffen, "und zwar auch, als er von 1965 bis 1971 Präsident des Bundeskriminalamts war", sagte der Historiker und Leiter der Forschungsgruppe, Patrick Wagner, dem SPIEGEL.

Dickopf war während des Zweiten Weltkriegs SS-Untersturmführer und verstarb im Jahr 1973. Dass der Kriminalist Verbindungen zur CIA hatte, wurde vermutet. "Nun sind erstmals Zahlungen belegt", so Wagner.

bim

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