Frank-Walter Steinmeier, Elke Büdenbender (Archivbild)
Foto: Markus Schreiber/ APWenn Frank-Walter Steinmeier am Sonntag zum Bundespräsidenten gewählt wird, will sich seine Frau Elke Büdenbender nach SPIEGEL-Informationen von ihrem Job als Richterin am Berliner Verwaltungsgericht beurlauben lassen. (Lesen Sie hier die ganze Geschichte im neuen SPIEGEL.)
Ursprünglich hatte sie vorgehabt, ihren Beruf auch als First Lady weiter auszuüben. Doch im Berliner Verwaltungsgericht wurden Zweifel laut, ob die Richtertätigkeit mit Büdenbenders Rolle an der Seite des Staatsoberhaupts vereinbar ist.
Schon während Steinmeiers Zeit als Außenminister war sie in der dritten Kammer des Verwaltungsgerichts von bestimmten Verfahren ausgenommen, die das Auswärtige Amt betrafen. Ein Sprecher des Gerichts wollte das weder dementieren noch bestätigen. Zu Personalangelegenheiten äußere man sich nicht, so der Sprecher.
Die Diskussionen am Berliner Verwaltungsgericht waren aber nicht der einzige Grund, warum sich Büdenbender dafür entschieden hat, den Job als First Lady in Vollzeit auszuüben. Nach Gesprächen mit Amtsinhaber Joachim Gauck und seiner Lebensgefährtin stellte sich für Steinmeier und Büdenbender auch die Frage, ob sich der Job der First Lady und die Richtertätigkeit praktisch hätte unter einen Hut bringen lassen. Im Laufe der vergangenen Wochen jedenfalls bekamen Steinmeier und Büdenbender Lust, gemeinsam ins Schloss Bellevue zu ziehen.
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Frank-Walter Steinmeier galt als enger Vertrauter von Gerhard Schröder. Der Jurist folgte Schröder nach seiner Wahl zum Bundeskanzler 1998 nach Bonn und später nach Berlin. Zunächst war Steinmeier Staatssekretär im Bundeskanzleramt, im Sommer 1999 wurde er Chef der Behörde.
In den folgenden Jahren wirkte Steinmeier vor allem im Hintergrund, war aber maßgeblich an den Hartz-Reformen und der Agenda 2010 beteiligt. 2005 folgte der nächste Karriereschritt: Steinmeier wurde Außenminister in der Großen Koalition unter Führung von Angela Merkel. Die Aufnahme zeigt ihn mit der neuen Kanzlerin während des Fluges zum Antrittsbesuch in Paris.
Im Februar 2016 besuchte Steinmeier die Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem.
Im August 2016 flog Steinmeier nach Afghanistan und besuchte dort das deutsche Feldlager in Masar-i-Scharif.
Im September 2006 sprach der Außenminister vor der Uno-Vollversammlung in New York. Damals wie heute ging es um Konflikte im Nahen Osten. Steinmeier warnte davor, die Auseinandersetzungen als "Kampf der Kulturen" zu betrachten.
Im Mai 2007 traf Steinmeier seine russischen und amerikanischen Amtskollegen Sergej Lawrow und Condoleezza Rice beim G-8-Gipfel in Potsdam.
Im Oktober 2008 ernannte die SPD Steinmeier - mittlerweile Merkels Stellvertreter - zum Kanzlerkandidaten für die bevorstehende Bundestagswahl. Ehefrau Elke Buedenbender gratulierte. Am Ende gab es jedoch wenig zu feiern: Die Sozialdemokraten unterlagen deutlich und mussten in die Opposition.
Bei der Bundestagswahl 2013 konnte sich wieder keines der klassischen Lager durchsetzen. Das Bild zeigt Steinmeier und Merkel bei Koalitionsgesprächen in Berlin. Am Ende machten Union und SPD erneut gemeinsame Sache.
Für Steinmeier bedeutete das abermals den Job an der Spitze des Außenministeriums. Hier ist er im August 2014 bei einem Flug in den Irak zu sehen.
Steinmeier leitete nach dem Angriff der Taliban auf das deutsche Generalkonsulat am 11. November 2016 das Treffen eines Krisenstabs.
Bei seinem Besuch in Vietnam probierte der Außenminister im vergangenen November während einer Stadtführung in einer Markthalle in Ho-Chi-Minh-Stadt eine Kokosnuss. Neben ihm der Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff.
Auf dem Weg ins Schloss Bellevue? Vizekanzler Sigmar Gabriel brachte Steinmeier als Kandidaten für das Bundespräsidentenamt ins Gespräch. Die Union um Kanzlerin Angela Merkel hielt sich zunächst bedeckt, ob sie den Sozialdemokraten unterstützen würde. Dann schwenkten die Konservativen um, Steinmeier könnte Bundespräsident werden.