Abschiebung aus der Türkei
IS-Sympathisantin nach Ankunft in Frankfurt festgenommen
2014 zog sie nach Syrien, nun ist Lisa R. mit ihren Kindern zurück in Deutschland. Gleich nach ihrer Ankunft in Frankfurt wurde die IS-Anhängerin von der Polizei in Empfang genommen.
Eine aus der Türkei abgeschobene mutmaßliche Anhängerin der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) ist am Freitagabend wie erwartet nach ihrer Ankunft auf dem Frankfurter Flughafen festgenommen worden. Das sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die 29 Jahre alte Frau aus Rheinland-Pfalz traf mit einem fünfjährigen Jungen und zwei Mädchen im Alter von zwei Jahren an Bord einer deutschen Maschine aus Istanbul ein.
Nach SPIEGEL-Informationen hatte die Türkei den deutschen Behörden zuvor mitgeteilt, dass Lisa R. gemeinsam mit ihren in Syrien geborenen Kindern mit einer Linienmaschine von Istanbul nach Deutschland abgeschoben wird. Gegen Lisa R. liegt ein Haftbefehl wegen der Mitgliedschaft einer terroristischen Vereinigung vor, den die Generalstaatsanwaltschaft in Koblenz beantragt hatte.
Laut den Erkenntnissen der Ermittler war die Frau im Jahr 2014 gemeinsam mit ihrem Ehemann hochschwanger nach Syrien gezogen. Im Kriegsgebiet schlossen sie sich dem IS an.
Erst am Mittwochabend hatte die Türkei eine deutsche IS-Anhängerin nach Hamburg abgeschoben. Elina F. kam am späten Abend mit einer Linienmaschine in Hamburg an und wurde wegen eines Haftbefehls des Bundesgerichtshofs wegen der Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung umgehend festgenommen.
Die Türkei schiebt seit Wochen Menschen mit angeblichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer ab. Das türkische Militär hatte am 9. Oktober im Norden Syriens nahe der Grenze zur Türkei eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die von der türkischen Regierung als Terrororganisation betrachtet wird. Dabei wurden offiziellen Angaben zufolge auch 287 Anhänger der Terrormiliz IS festgenommen, darunter Frauen und Kinder.