CDU
Merkel ruft Unions-Kritiker an Frauenquote zur Ordnung
Die Chefin greift durch: Kanzlerin Merkel hat Unions-Mitglieder zurechtgewiesen, die eine Abkehr von der Frauenquote gefordert hatten. Noch länger darüber zu diskutieren, "wäre müßig", sagte sie.
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hält trotz kritischer Stimmen in der eigenen Partei an der geplanten Frauenquote für börsennotierte Unternehmen fest. "Es ist beschlossen, das Gesetz für die Quote kommt", sagte Merkel bei einer Konferenz mit rund hundert Managerinnen, Wissenschaftlerinnen und Studentinnen aus naturwissenschaftlich-technischen Fächern.
Die Große Koalition wolle das Gesetz, bekräftigte Merkel. Die Argumente des Für und Wider seien bekannt: "Noch länger darüber zu diskutieren, wäre müßig." Alle würden merken, dass das Leben durch die Quote nicht schwieriger werde. Es sei bekannt, dass es auch für Unternehmen besser sei, "wenn Frauen in Führungspositionen dabei sind".
Im Koalitionsvertrag hatten sich Union und SPD darauf verständigt, ab 2016 eine Geschlechterquote von mindestens 30 Prozent für Aufsichtsräte von Unternehmen vorzuschreiben, die börsennotiert und voll mitbestimmungspflichtig sind.
In der Unionsfraktion des Bundestags waren jedoch am Dienstag mit Verweis auf die schwierige konjunkturelle Lage kritische Stimmen laut geworden. Die Forderung kam auf, die Einführung der Frauenquote womöglich zu verschieben oder sie mit Erleichterungen für die Wirtschaft zu koppeln. Unionsparlamentsgeschäftsführer Michael Grosse-Brömer (CDU) sprach gar von einer "weiteren Belastung der Wirtschaft durch die Frauenquote".