Fulda Dyba ist tot
Fulda - Dyba starb am Sonntagmorgen, wie das Generalvikariat der Nachrichtenagentur AP bestätigte. Die Todesursache war zunächst unklar. Wie Weihbischof Ludwig Schick mitteilte, war am frühen Morgen ein Notarzt alarmiert worden. Alle Rettungsversuche seien jedoch vergeblich gewesen. Dem Weihbischof zufolge hatte Dyba seit einiger Zeit Probleme mit seinem Herzen und den Bronchien. Dennoch sei der Tod völlig unerwartet gekommen.
Der als konservativ bekannte Dyba war in den letzten Wochen wegen seiner massiven Kritik an dem geplanten Gesetz zur rechtlichen Stellung homosexueller Partnerschaften unter Beschuss geraten. Der Bischof, der am 15. September 71 Jahre geworden wäre, hatte unter anderem von "importierten Lustknaben" und einem "weiteren fatalen Schritt in die Degeneration" gesprochen.
Am vergangenen Montag hatte Dyba seinen Rücktritt als deutscher Militärbischof öffentlich verkündet und erklärt, er werde dieses Amt aber erst niederlegen, wenn ein Nachfolger ernannt worden sei. Der Diözesanbischof des Bistums Fulda wurde 1990 zum katholischen Militärbischof von Deutschland ernannt. Seither hat er deutsche Soldaten bei Manövern oder auch beim Einsatz im Kosovo besucht und an Soldatenwallfahrten in den französischen Pilgerort Lourdes teilgenommen.
Wie kein anderer deutscher Bischof hatte Dyba mit seinen Aussagen zu religiösen Themen polarisiert. Er sorgte in Gesellschaft und Politik für kontroverse Diskussionen über Fragen der Grundwerte und Moral und über die katholische Kirche insgesamt.