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Fußball-WM 2022 Innenministerin Faeser nimmt Queer-Aktivisten mit nach Katar

In Katar steht Homosexualität unter Strafe, queere Fans machen sich Sorgen um ihre Sicherheit bei der WM. Nach SPIEGEL-Informationen will Innenministerin Faeser die Probleme nun bei einem Besuch im Emirat ansprechen.
aus DER SPIEGEL 43/2022
Bundesinnenministerin Faeser auf einem Parteitag der Hessen-SPD im Stadion in Marburg.

Bundesinnenministerin Faeser auf einem Parteitag der Hessen-SPD im Stadion in Marburg.

Foto:

Andreas Arnold / dpa

Knapp einen Monat vor Beginn der Fußball-WM in Katar will die für Sport zuständige Bundes­innenministerin Nancy Faeser (SPD) vor Ort die Sicherheit von queeren Fans während des Turniers thematisieren. Faeser hat neben der Menschenrechtsbeauftragten Luise Amtsberg (Grüne) und einer DFB-Delegation auf ihre Reise Ende Oktober auch den Eventmanager Bernd Reisig von der Initiative »Liebe kennt keine Pause – gegen Homophobie in Katar« eingeladen.

Die Gruppe setzt sich dafür ein, dass WM-Gäste ihre Sexualität ausleben dürfen, ohne kriminalisiert zu werden. Homosexuelle Handlungen sind in Katar verboten , es drohen mehrere Jahre Haft. »Das ist nicht hinnehmbar, und darüber wollen wir auf dieser Reise unsere Sicht der Dinge darlegen«, sagte Reisig dem SPIEGEL. Mit nach Katar fliegen wird voraussichtlich auch Benjamin Näßler. Er war »Mr Gay Germany« 2020 und hat die Initiative »Liebe kennt keine Pause« ins Leben gerufen.

Aus: DER SPIEGEL 43/2022

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Vor einigen Wochen hatte bereits Faesers Parlamen­tarische Staatssekretärin Rita Schwarzelühr-Sutter das Emirat besucht. Bei den Gesprächen wurde ihr unverbindlich zugesagt, man werde queere Fans bei der WM nicht gesondert beobachten oder gar ausspähen. Jede Art von Liebesbekundungen wie das Küssen in der Öffentlichkeit oder das Schwenken von Regenbogenfahnen außerhalb der Stadien aber würden von den Behörden unterbunden und strafrechtlich geahndet.

Die Bundesinnenministerin hatte die Lage von queeren Menschen in Katar schon zuvor kritisiert. Bei künftigen internationalen Sportevents sollte bereits die Vergabe »an menschenrechtliche Standards geknüpft« werden, fordert Faeser nun im SPIEGEL.

mgb, wow
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