Umstrittene Wiese Garmisch verbietet G7-Protestcamp

Wiese in Garmisch: Nun doch kein Anti-G7-Lager
Foto: Angelika Warmuth/ dpaDas Protestcamp auf einer Wiese in Garmisch-Partenkirchen muss wohl ausfallen. Wie das Bürgermeisteramt am Dienstag mitteilte, hat die Gemeinde das Anti-G7-Lager kurzerhand verboten. Um die verpachtete Grünfläche hatte sich in den vergangenen Tagen eine heftige Debatte entwickelt - der Besitzer des Landes stand sogar unter Polizeischutz.
Die offizielle Begründung für das Verbot klingt allerdings eher wenig politisch. Stattdessen weist die Gemeinde darauf hin, dass sich das Areal in einem Hochwasser-Überschwemmungsgebiet befindet. Man könne eine Genehmigung mit Blick auf die Sicherheit der Camper nicht aussprechen. Verwiesen wird auch auf das schlechte Wetter der vergangenen Tage. Möglich seien Überschwemmungen von bis zu einem halben Meter. Im Notfall könnten Rettungsfahrzeuge nicht schnell genug auf das Gelände kommen.
Ursprünglich hatte der Besitzer des das rund 7000 Quadratmeter großen Geländes einen Vertrag mit dem Aktionsbündnis "Stop G7 Elmau" geschlossen. Wenn am 7. und 8. Juni Angela Merkel, Barack Obama und weitere Staats- und Regierungschefs beim G7-Gipfel in Schloss Elmau tagen, wollten rund tausend Gipfelgegner auf dem Grundstück eines Bauern übernachten.
Gegen die Entscheidung der Verwaltung können sie allerdings noch Klage einreichen.
Angst vor dem Schwarzen Block
Der G7-Gipfel stellt die Region vor eine große Herausforderung, die Polizei fürchtet eine Gewalteskalation rund um das Tagungsgelände. Dass die Sorgen nicht unbegründet sein dürften, zeigten zuletzt die Krawalle in Frankfurt am Main, als dort Mitte März der Neubau der Europäischen Zentralbank eröffnet wurde.
Auch die Erfahrungen von Heiligendamm lassen nicht nur Gutes ahnen: Beim G8-Gipfel 2007 hatten die mehrheitlich friedlichen Demonstranten Probleme, Gewalttäter in den eigenen Reihen in den Griff zu bekommen, in den Camps war der Schwarze Block damals stark vertreten.