BKA-Mitarbeiter haben 2003 einen unter Terrorverdacht stehenden Deutschen von Indonesien nach Frankfurt begleitet. Einem Zeitungsbericht zufolge sollte der Mann vor dem Zugriff der CIA geschützt werden.
Berlin/Wiesbaden - Im Sommer 2003 holten Beamte des Bundeskriminalamts Reda Seyam nach Deutschland. Der Mann hatte zuvor zehn Monate in Indonesien wegen Terrorverdachts im Gefängnis gesessen. Gegen den gebürtigen Ägypter ermittelt inzwischen der Generalbundesanwalt. Zum Bekanntenkreis des Islamisten gehörte auch Khaled el Masri, der ein halbes Jahr später mutmaßlich von der CIA verschleppt wurde.
"Die Zeit" berichtet, die BKA-Beamten hätten Seyam vor einem Zugriff des US-Geheimdienstes CIA schützen sollen. Das BKA dementierte diese Darstellung inzwischen: "Diese Maßnahme ist erfolgt", bestätigte die Behörde, "aber nicht zum Zweck, Seyam vor dem Zugriff dritter Stellen zu schützen, sondern vielmehr zur Sicherstellung der Durchführung weiterer Ermittlungen."
Das Bundeskanzleramt sei über die Operation laufend informiert gewesen, berichtet die "Zeit" weiter. "Es gab Weisung aus Berlin, insbesondere darauf zu achten, dass Seyam nicht noch im Transitbereich des Flughafens Singapur weggeschnappt wird", zitiert das Wochenblatt einen deutschen Sicherheitsbeamten.
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