Omikron-Variante Gesundheitsminister der Länder fordern schärfere Einreiseregeln

Die deutschen Bundesländer wollen die Ausbreitung der Coronamutante Omikron bremsen. Reisende aus Variantengebieten sollen deshalb bald einen PCR-Test vorlegen müssen.
Flughafen London Heathrow: Auch eine hohe Impfquote wird die Virusvariante Omikron kaum stoppen

Flughafen London Heathrow: Auch eine hohe Impfquote wird die Virusvariante Omikron kaum stoppen

Foto: Leon Neal / Getty Images

Die Gesundheitsminister der Länder fordern schärfere Regeln für die Einreise nach Deutschland, um die Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus zu bremsen. Reisende aus Staaten, die als Virusvariantengebiet eingestuft sind, sollten nur noch gegen Vorlage eines negativen PCR-Tests einreisen dürfen, heißt es in einem an diesem Samstag gefassten Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz. Die Minister forderten den Bund auf, entsprechende Vorschriften umzusetzen. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) begrüßte den Vorstoß.

Zuständig ist letztlich die Bundesregierung. »Die Einreise sicherer zu machen, hilft, damit sich die Omikron-Variante nicht so schnell ausbreitet«, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Nachrichtenagentur dpa. »Verhindern können wir die Verbreitung nicht, nur verzögern. Je länger es dauert, bis Omikron auch Deutschland im Griff hat, umso besser.«

Ein Antigen-Schnelltest wird nicht mehr reichen

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek erklärte am Samstag in München nach einer Sondervideoschalte der Länderressortchefs: »Wir müssen die Ausbreitung von Omikron so lange wie möglich verhindern und maximal verlangsamen, damit sich noch mehr Menschen impfen lassen können.«

Dass Omikron sehr ansteckend ist, sei mittlerweile wissenschaftlicher Konsens. Das Einschleppen der Variante aus den von der Bundesregierung als Virusvariantengebiet eingestuften Ländern müsse bestmöglich verhindert werden. »Von zentraler Bedeutung ist es, die Bedingungen der Einreise aus Virusvariantengebieten nochmals deutlich zu verschärfen«, so der CSU-Politiker.

Konkret sollen Reisende ab sechs Jahren, die sich zu einem beliebigen Zeitpunkt in den letzten zehn Tagen vor der Einreise in einer als Virusvariantengebiet eingestuften Region aufgehalten haben, schon vor der Abreise einen negativen PCR-Test vorlegen – ein Antigen-Schnelltest soll nicht mehr zulässig sein.

Außerdem soll eine »Regelungslücke« geschlossen werden: Der PCR-Test soll auch von jenen Reisenden aus den betroffenen Gebieten vorgelegt werden, die nur an einem deutschen Flughafen umsteigen. »Die Passagiere sitzen teilweise stundenlang im selben Flieger, und das Virus unterscheidet nicht zwischen Passagieren, die aus- oder umsteigen. Daher bitten wir den Bund, diese mögliche Infektionsquelle gerade bei Langstreckenflügen einzudämmen, indem alle Passagiere einen PCR-Test vorlegen müssen – alles andere wäre absurd.«

Holetschek bekräftigte zudem, der Bund solle sich kurzfristig für eine Einstufung von Großbritannien als Virusvariantengebiet einsetzen: »Die Ausbreitung von Omikron in Großbritannien ist sehr deutlich. Wir appellieren an die Bevölkerung: Reisen Sie nicht in die Virusvariantengebiete, wenn es sich nicht vermeiden lässt.«

muk/AFP
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