Globalisierungskritik Neoliberale Gruppierung denunzierte Attac

Hinter der Verleumdungskampagne gegen Attac, die die Globalisierungskritiker in Verbindung zur NPD brachte, steckt anscheinend eine obskure neoliberale Gruppierung.

Berlin- Auf der Homepage von Attac ist zu lesen, die Urheber der gefakten Internetseite hätten sich zu erkennen gegeben: "Es handelt sich um Personen aus dem rechtsliberalen Spektrum, die mit der Aktion Werbung für ihre obskure Zeitschrift machen wollten und marktradikale Thesen verbreiten".

Mit Schadenfreude reagierten einige Besucher des FDP-Internetforums. Dort wurde die gestern fälschlich suggerierte Zusammenarbeit von Attac mit der rechtsradikalen NPD polemisch als "konsequente Globalisierungskritik" bezeichnet.

"Distanzierung schon der Ehre zuviel"

Wulf Oehme, stellvertretender Sprecher der FDP sagte zu SPIEGEL ONLINE, er habe nichts von schadenfrohen Äußerungen einiger Parteimitglieder mitbekommen. "Es kann durchaus sein, dass das ein oder andere Parteimitglied vom Pfad abgekommen ist. Sich als Partei hiervon zu distanzieren ist der Ehre zuviel." Die Parteizentrale könne nicht für jedes einzelne Mitglied Verantwortung übernehmen. André Lichtschlag, Anführer der Kampagne gegen Attac und Herausgeber der verantwortlichen Zeitschrift "ef-Magazin" tue "gern so, als sei er FDP-nah. Wir haben bisher jede Zusammenarbeit mit ihm abgelehnt und werden das auch weiterhin tun", so Oehme zu SPIEGEL ONLINE.

Attac wird nach Angaben von Pressesprecher Malte Kreuzfeldt zunächst keine rechtlichen Schritte einleiten. Man solle die sich selbst als "Libertäre Spaß-Guerilla" bezeichnende Gruppierung nicht "wichtiger nehmen als sie sind", so Kreuzfeldt zu SPIEGEL ONLINE.

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