Glückwünsche nach Kuba
Linken-Brief an Castro wurde von Automat unterschrieben
Wirklich besser macht es die Angelegenheit nicht: Die Linken-Chefs Ernst und Lötzsch sollen einem Bericht zufolge über den Inhalt ihres Glückwunsch-Briefes an Kubas Revolutionsführer Fidel Castro nur vage im Bilde gewesen sein. Die Unterschrift leistete demnach ein Automat.
Linke-Chefs Ernst, Lötzsch: Unterschrift vom Automaten
Foto: Wolfgang Kumm/ dpa
Berlin - Das umstrittene Glückwunschschreiben der Linkspartei an den kubanischen Revolutionsführer Fidel Castro ist von den beiden Parteichefs angeblich nur vage zur Kenntnis genommen und von einem Unterschriftenautomaten signiert worden. Der Text, in dem Castro zum 85. Geburtstag zu seinem "kampferfüllten Leben und erfolgreichen Wirken" gratuliert wird, sei von Mitarbeitern der Linken-Parteizentrale verfasst und versandt worden, berichtete die "Leipziger Volkszeitung". Es trug demnach die automatisierte Unterschrift der beiden Parteichefs
Gesine Lötzsch und
Klaus Ernst. "Da bekommt die Bezeichnung Apparatschik eine ganz neue Bedeutung und einen tieferen Sinn", spottete Grünen-Chefin Claudia Roth.
Inzwischen verfügten die beiden
Linken-Parteichefs, dass keine Schreiben mit elektronischer Unterschrift mehr versandt werden, wie eine Parteisprecherin auf Anfrage bestätigte. Der "Leipziger Volkszeitung" zufolge heißt es in einem internen Schreiben: "Liebe Genossinnen und Genossen, im Auftrag der Vorsitzenden teile ich euch mit, dass wir ab sofort keine elektronischen Unterschriften der Vorsitzenden mehr verwenden. Schreiben im Namen der Vorsitzenden werden nur dann verschickt, wenn sie persönlich von ihnen unterzeichnet sind."
Lötzsch hatte das Glückwunschschreiben am Montag gegen Kritik aus den eigenen Reihen und von anderen Parteien verteidigt. Gratulationsbriefe zum Geburtstag seien nicht dazu da, grundsätzliche Kritik zu üben, sagte Lötzsch. Sie betonte zugleich: "Natürlich kann man immer alles besser und schöner formulieren." Den Stil des Schreibens an
Castro hatte auch Fraktionschef
Gregor Gysi kritisiert. Darin waren auch die "Errungenschaften des sozialistischen Kuba mit seiner Beispielwirkung für so viele Völker der Welt" gewürdigt worden.