Griechenland-Krise
SPD-Chef Gabriel bezichtigt Merkel der Lüge
Harte Anschuldigungen gegen die Kanzlerin: SPD-Chef Gabriel hat Merkel Täuschung in der Griechenland-Krise vorgeworfen. Sie inszeniere sich als eiserne Kanzlerin gegenüber Athen, in Wirklichkeit verhandle die Regierung bereits über Milliardenhilfen. "Merkel hat die Deutschen belogen", so Gabriel.
Köln - SPD-Chef
hat Bundeskanzlerin
(CDU) wegen ihres Verhaltens zur
scharf angegriffen. "Merkel hat das Volk hinters Licht geführt, die Deutschen belogen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Merkel inszeniere sich zwar als die eiserne Kanzlerin, die Griechenland in die Schranken weise, erklärte der SPD-Vorsitzende. In Wahrheit verhandelten sie und Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) jedoch bereits über deutsche Hilfsleistungen in Milliardenhöhe, fügte er hinzu.
Der SPD-Chef forderte, die Kanzlerin müsse den Steuerzahlern reinen Wein einschenken und sagen, was auf sie zukomme. "Hier geht es um verdammt viel Geld". Merkel versuche sich vor der NRW-Wahl wegzuducken, "das lassen wir ihr nicht durchgehen", sagte Gabriel der Zeitung. Dem RTL-Nachtjournal sagte der SPD-Chef, Merkel wisse genau, "dass am Ende auch Deutschland für die Stabilität des Euros sorgen muss, weil wir am meisten Produkte nach Europa verkaufen". "Wir sind die Leidtragenden, wenn der Euro nicht stabil bleibt."
Den Vorwurf aus der Union, die SPD-Bundestagsfraktion selbst wolle in der Woche vor der nordrhein-westfälischen Landtagswahl keine Entscheidung mehr treffen, wies Gabriel zurück. "Die SPD ist jederzeit zu einer Sondersitzung des Bundestags bereit, sagte Gabriel dem "Kölner Stadtanzeiger".