Jugendschutz Grüne wollen Zigarettenautomaten verbieten

Grüne sehen Jugendliche nicht genügend vor dem Tabakkonsum geschützt. Trotz Rauchverbots würden zu viele Minderjährige rauchen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" berichtet, will die Partei daher Zigarettenautomaten abbauen lassen.
Zigarettenautomat: Grüne wollen Jugendliche mehr vor Tabakkonsum schützen

Zigarettenautomat: Grüne wollen Jugendliche mehr vor Tabakkonsum schützen

Foto: Miguel Villagran/ AP

Berlin - Immer noch gilt eine Zigarette in der Hand bei vielen Jugendlichen als cool. Nun wollen die Grünen Minderjährige mit einem Verbot von Zigarettenautomaten vom Rauchen abhalten. Das geht nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung" aus einem Fraktionsantrag an den Bundestag hervor, der der Zeitung vorliegt. Danach halten die Grünen das aktuelle System zur Alterskontrolle für "nicht effektiv".

Seit 2007 können Zigaretten nur noch mit Hilfe von EC- oder anderen Chipkarten am Automaten gezogen werden. Rauchen ist zudem erst ab 18 Jahren erlaubt. Etwa ein Viertel aller Jugendlichen würden nach einer Umfrage aber diese Altersschranken umgehen, argumentieren die Grünen dem Bericht zufolge. Deshalb müsse der Zugriff durch das Verbot von öffentlich zugänglichen Zigarettenautomaten eingeschränkt werden.

Der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding begrüßte den Vorstoß. Dem Missbrauch sei durch das bestehende System Tür und Tor geöffnet, sagte er dem Blatt. Automaten würden zudem Lust auf das Rauchen machen. Deswegen sei es richtig, die Vertriebswege von Zigaretten noch einmal kritisch in den Blick zu nehmen. Insgesamt gibt es dem Bericht zufolge in Deutschland 350.000 Automaten. Im Jahr 2004 waren es noch doppelt so viele.

abl/dpa

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