Klo-Affäre um Gysi
Linke Abgeordnete täuschten Fraktionsführung
Wie kam es zur sogenannten Klo-Affäre um Gregor Gysi? Ein interner Bericht offenbart nach SPIEGEL-Informationen: Zwei Abgeordnete der Linken haben ihre Parteispitze bewusst getäuscht.
Gregor Gysi: Parteifreunde sammeln Unterschriften gegen Israel-Kritiker
Foto: Britta Pedersen/ dpa
Berlin - Linke Bundestagsabgeordnete haben ihre Fraktionsführung über die inhaltliche Ausrichtung zweier Veranstaltungen zum Thema Israel getäuscht. Das geht aus einem internen Bericht über die sogenannte Klo-Affäre um Fraktionschef Gregor Gysi hervor. Gysi hatte zwei von linken Abgeordneten organisierte Veranstaltungen mit israelkritischen Referenten nicht unterstützt. Daraufhin war er vor seinem Bundestagsbüro massiv bedrängt und bis zum Klo verfolgt worden.
Der interne Bericht für die Fraktion über die Vorgeschichte des Skandals belastet zwei MdBs der Linken schwer. Bei der Anmietung des Raums für die geplante Diskussion müsse sich die Abgeordnete Inge Höger den Vorwurf gefallen lassen, "bewusst die Unwahrheit gesagt zu haben". Auch habe die Veranstaltung mit den Israelkritikern eine bei "Antragstellung verschwiegene Absicht" gehabt. Es sei "mit falschen Behauptungen bereits im Vorfeld mächtig Stimmung gemacht worden".
Fraktionsvize Jan Korte fordert Konsequenzen: "Das können wir nicht einfach so abhaken." In der gesamten Partei werden nun Unterschriften gesammelt gegen die Israelkritiker, die in einer gemeinsamen Erklärung indirekt zum Rücktritt aufgefordert werden.