Bürgermeisterin zum Hackerangriff "Es gibt einen gewissen Stolz, dass es jemand war, der von hier kommt"

Fast 1000 Politiker und Prominente hat ein 20-Jähriger aus dem hessischen Homberg ausgespäht - nun hat sich Bürgermeisterin Blum zu dem Fall geäußert. Der junge Mann habe "der Republik den Spiegel vorgehalten".
Claudia Blum, Bürgermeisterin von Homberg (Ohm).

Claudia Blum, Bürgermeisterin von Homberg (Ohm).

Foto: Boris Roessler/ dpa

Für die Bürgermeisterin des hessischen Homberg ist es kein Skandal: Aus ihrer Stadt stammt der 20-Jährige, der im Dezember Daten von fast 1000 Politikern und Promis veröffentlicht hat. Einen Tag, nachdem der Hacker den Angriff gestanden hat, äußerte sich Bürgermeisterin Claudia Blum (SPD) über den jungen Mann. "Wir müssen uns nicht schämen. Es geht ja nicht um Mord und Totschlag", sagte sie dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Der Vorfall zeige auch, was ein Junge im Alter von 20 Jahren schaffe: "Es gibt einen gewissen Stolz, dass es jemand war, der von hier kommt. Er hat der Republik den Spiegel vorgehalten. Das sollte uns alle wachrütteln, besser mit unseren Daten umzugehen."

Der Hacker hatte seit dem 1. Dezember 2018 über Twitter massenhaft Daten von Prominenten und Politikern veröffentlicht. Bekannt wurde das erst jetzt durch einen Bericht des rbb. Nach dem Adventskalender-Prinzip postete der Hacker täglich neue Daten über Prominente wie Jan Böhmermann, Til Schweiger, den YouTuber LeFloid und den Rapper Sido.

Vom 20. Dezember an folgten - in unterschiedlichem Ausmaß - Daten von Europa-, Bundes- und Landespolitikern der FDP, der Linken, den Grünen, der SPD und der CDU/CSU. AfD-Politiker waren nicht betroffen.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version dieser Meldung hieß es, die Bürgermeisterin selbst sei stolz auf den Hacker und sie habe ihn kräftig gelobt. Beides stimmt so nicht, wir haben die Meldung entsprechend korrigiert.

mfh
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