Halle in Sachsen-Anhalt
Nachbargebäude der jüdischen Gemeinde beschmiert
In Halle ist ein Nachbargebäude der jüdischen Gemeinde mit Graffiti beschmiert worden. Vor rund einem Jahr hatte es in der Stadt einen rechtsterroristischen Anschlag gegeben.
Die Schriftzüge sind nach Angaben der Polizei unleserlich, deshalb kann sie nach Angaben eines Sprechers noch keine Angaben machen, ob es sich um Antisemitismus handelt: In der Stadt Halle in Sachsen-Anhalt ist in der Nacht zum Freitag ein Nachbargebäude der jüdischen Gemeinde von bisher Unbekannten mit Graffiti beschmiert worden. Es werde wegen Sachbeschädigung ermittelt, teilte die Polizei mit. Bei dem beschmierten Haus handelt es sich nicht um die Synagoge.
Erst am Dienstag hatten Polizisten Schmierereien am jüdischen Denkmal in der Innenstadt von Halle entdeckt. In diesem Fall wird ein antisemitischer Hintergrund nicht ausgeschlossen, der Staatsschutz ist in die Ermittlungen involviert.
Halle war vor gut einem Jahr weltweit durch einen rechtsterroristischen Anschlag in die Schlagzeilen geraten: Am 9. Oktober 2019 hatte ein schwer bewaffneter Täter Sprengsätze über die Mauer des Geländes der Synagoge geworfen und versucht, in das Gotteshaus einzudringen. Dort feierten mehr als 50 Gläubige den höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur. Als das Eindringen misslang, erschoss er eine 40 Jahre alte Passantin, tötete beim Angriff auf einen nahe gelegenen Dönerimbiss einen 20-Jährigen und verletzte und traumatisierte zahlreiche weitere Menschen, ehe er nach rund eineinhalb Stunden gefasst wurde.
Anmerkung: In einer früheren Fassung hieß es, ein Gebäude der jüdischen Gemeinde sei beschmiert worden. Die Deutsche Presse-Agentur hat ihre Meldung später korrigiert.